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Verräterische Körpersprache.

Foto: Reuters/Toernstroem
Wien - Der 1:4-Heimblamage im ersten UEFA-Cup-Gruppen-Spiel gegen SV Zulte Wargem am vergangenen Donnerstag folgte für FK Austria Magna die nächste fußballerische Ohrfeige. Das 0:4-Debakel am Sonntag in Salzburg gegen Spitzenreiter Red Bull bedeutete in der 13. Runde nicht nur den Fall ans Tabellenende, sondern auch die höchste Bundesliga-Niederlage seit achteinhalb Jahren.

Lang ist's her

Damals, am 13. April 1998, unterlagen die Veilchen in Graz gegen den nun vor dem Aus stehenden SK Puntigamer Sturm durch Tore von Reinmayr, Haas, Schupp, Kocijan und Prilasnig 0:5. Das Quintett verpatzte übrigens das Trainer-Debüt einer Austria-Legende. Robert Sara hatte damals erstmals als Bundesliga-Trainer interimistisch auf der Austria-Bank Platz genommen.

Um eine gleichhohe Pleite gegen Salzburg wie am Sonntag zu finden, muss man über zehn Jahre zurückblättern. Am 14. September 1996 verloren die Wiener das violette Derby sogar in Wien ebenfalls 0:4.

Der kroatische Abwehrstratege Mario Tokic sagte nach dem Schlusspfiff in Salzburg klipp und klar: "Wir sind weit weg von unserer normalen Form. So schlecht kann es nicht weitergehen. Wir sind noch immer eine Einheit, aber ich kann nicht sagen, warum wir so schlecht spielen." Das etwas passieren muss, ist auch Peter Stöger sonnenklar. "Ich habe schon seit vier Wochen gesagt, dass wir im Abstiegskampf sind. Es muss sich jetzt etwas bewegen - in der gesamten Struktur und im sportlichen Bereich", so der Sportdirektor.

Schinkels: "Ich muss mit allem rechnen"

Schinkels, der sich vor einiger Zeit nach dem 0:1 in Altach selbst in Frage gestellt und hinter den sich spontan seine Truppe gestellt hatte, bezeichnet sich als "Kopf der Mannschaft" und ist kein Sesselkleber. "Ich muss mit allem rechnen. Wenn es mit einem anderen Trainer wieder aufwärts geht, dann muss man einen anderen holen", erklärte der gebürtige Niederländer, der seit Mai 2005 mit Stöger gemeinsam das sportliche Sagen hat. Die Leute, die zu entscheiden hätten, sollten nicht vergessen, dass es nicht um ihn oder eine andere Person, sondern einzig und allein um den Verein gehe.

Weitere Runde im Austria-Trainer-Ringelspiel

Es wäre der 22. Trainer-Wechsel im Lager der Austria seit 1990. Und es hatten schon erfolgreiche Betreuer den Hut nehmen müssen. Darunter befanden sich Herbert Prohaska (Meister 1991, Cupsieger 1990, 1992), Hermann Stessl (Meister 1993), Josef Hickersberger (Vizemeister 1994, Cupsieger 1994), Christoph Daum (Double 2003) oder Günter Kronsteiner (Vizemeister, Supercup-Gewinner, UEFA-Cup-Viertelfinale 2005).

Seit der Milliardär Stronach im Sommer 1998 mit Magna am Verteilerkreis einstieg, hatte der Traditionsverein zwölf Feldherrn. Seine erste Coach-Entscheidung traf der Austro-Kanadier am 30. Mai 1999. Damals löste Austria-Ikone Herbert Prohaska bei seiner Rückkehr auf den "heißen Stuhl" den Slowenen Zdenko Verdenik ab.(APA)