Die Österreichische Webanalyse (ÖWA) erhebt seit 1998 exakte Zugriffszahlen für alle teilnehmenden Sites. Diese Nutzungsdaten sind die "harte Währung" für die Werbewirtschaft, sie ermöglichen jedoch keine Aussagen über die Zahl der Personen, die eine Website nutzen sowie zum Profil der Nutzerinnen und Nutzer.

Diese Lücke soll nun durch eine Online-Studie mit dem Titel "ÖWA Plus" geschlossen werden, die auf dem Multimethodenmodell der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) in Deutschland basiert. "Aus Unique Clients Menschen machen", erklärte Claudia Dubrau von der deutschen Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung das Ziel des Agof-Modells.

Zuverlässige Reichweiten sowie Strukturdaten

Als Ergänzung zur ÖWA-Vollerhebung auf monatlicher Basis sollen in Zukunft zuverlässige Reichweiten sowie Strukturdaten (Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen etc.) für die Mediaplanung zur Verfügung gestellt werden. Die Online-Mediaplanung sei damit mit der klassischen Mediaplanung kompatibel, man erwarte sich einen weiteren Nachfrageschub für die Internetwerbung in Österreich. "Die Einführung von ÖWA Plus wird sich unserer Einschätzung nach auch deutlich bei den Werbespendings auswirken", so ÖWA-Geschäftsführer Hannes Dünser im derStandard.at-Interview.

Drei-Säulen-Modell

Die methodische Grundlage des eingesetzten Verfahrens basiert auf einem Drei-Säulen-Modell (technische Vollerhebung, OnSite-Befragung, bevölkerungsrepräsentative Offsite-Befragung) nach AGOF-Vorbild. Die neue Online-Studie der ÖWA wird gemeinsam mit den Dienstleistern der AGOF umgesetzt. TNS Infratest fungiert dabei als Generalunternehmer, die weiteren Vertragspartner sind spring und Interrogare.

Das Verfahren befindet sich derzeit in der Pilotphase gestartet und soll 2007 mit zwei Wellen pro Jahr in den Regelbetrieb übergehen. (red)