Der Jobabbau soll "sanft", also ohne Kündigungen, erfolgen.

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Wien - So richtig zur Ruhe kommt die Gewerkschaftsbank Bawag P.S.K. nicht. Wie das Wirtschaftsmagazin Trend berichtet, soll der Personalstand der Bank (derzeit: 4300 Mitarbeiter) in den nächsten fünf Jahren um ein Zehntel sinken. Rund 400 Jobs sollen laut Informationsmemorandum der Investmentbank Morgan Stanley wegfallen. Die Bawag kommentiert das nicht.

Pläne genau anschauen

Der Betriebsrat wird sich "diese Mittelfristpläne genau anschauen", ist aus der Bank zu hören. Tatsächlich dürfte sich die Aufregung aber durchaus in Grenzen halten, weil ein Jobabbau in dieser Größenordnung und dieser Zeitspanne durchaus "sanft" (also via Nicht-Nachbesetzungen frei werdender Stellen) erfolgen kann.

Schon jetzt gibt es in der Bank den "Personalpool", in dem rund 30 Mitarbeiter zur Umschulung "geparkt" sind. Ihre Jobs sind durch diverse Umstrukturierungen weggefallen; hauptsächlich im Bereich Zahlungsverkehr und durch das neue IT-System Allegro. Laut Betriebsvereinbarung ist die Zahl derer, die im Personalpool untergebracht werden, gedeckelt. Es dürfen nur dann neue Mitarbeiter in den Pool hinein, wenn die alten wieder im Unternehmen untergebracht worden sind.

Allegro spart Jobs

Das äußerst kostspielige EDV-Großprojekt Allegro wird derzeit finalisiert: Im November sollen die Kernbankensysteme von Bawag und Postämtern endgültig zusammengeführt sein. Allegro nennt die Bawag in einer Aussendung vom Sonntag denn auch als Begründung für das Absinken des Personalstands: "Die Effekte werden selbstverständlich genützt, um Kosten zu sparen. Es sind jedoch keine Kündigungen geplant - eine Reduktion des Personalstandes wird durch (...) Auslaufen von Projektarbeitsverträgen und durch natürliche Fluktuation erreicht werden." (Renate Graber, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23.6.2006)