Kein Sprit für den Ferrari
Weltmeister Alonso reicht bekanntlich selbst bei einem Sieg von Schumacher Platz acht zum erneuten Titelgewinn und der kam nach dem dreiteiligen Qualifikationstraining noch näher. Denn aus der allseits erwarteten Pole für einen voll riskierenden Schumacher wurde nichts. Der in den beiden ersten Teilen noch souveräne Deutsche musste mit seinem Ferrari in der dritten und entscheidenden Qualifikation wegen einer defekten Benzinpumpe im Notprogramm zurück an die Box schleichen und kam ohne gezeitete Runde über den zehnten und letzten Platz nicht hinaus.
"Natürlich bin ich darüber alles andere als glücklich. Jetzt wird alles nochmals um zehn Plätze schwieriger", meinte ein sichtlich enttäuschter und resignierender Schumacher. Zu diesem Zeitpunkt ging man davon aus, dass der Motor nicht getauscht werden muss. Sonst rückt Schumacher um weitere 10 Plätze zurück. Der 37-jährige Rekordweltmeister hatte zwar schon nach seinem defektbedingten Out im vorletzten Lauf in Suzuka die WM für aufgegeben erklärt, doch so recht glauben wollte ihm das bisher keiner.
Massa verwandelt sich zum Löwen
Selbst nach dem neuerlichen Rückschlag im allerletzten Qualifikationstraining von Schumachers am Sonntag mit dem 250. GP endenden Karriere warnen noch einige. "Michael hat schon schwierigere Rennen gewonnen", meinte etwa Ferrari-Technikchef Ross Brawn. Schumachers in brasilianischen Overall-Farben fahrender Teamkollege Felipe Massa sagt nach seiner dritten Pole: "Schreibt Michael nicht ab. Es ist noch nicht gelaufen, wir werden kämpfen wie die Löwen."
Das wird auch notwendig sein. Denn nachdem die beiden Ferraris anfangs die klar schnellsten Autos im Training waren, kam durch diesen neuerlichen technischen Defekt der erneute Rückschlag. "Aber es ist noch nicht alles verloren. Dass ich alles versuchen werde, ist klar", gab sich Schumacher fast schon störrisch.
Alonso wähnt sich in einem Traum
Zufriedenheit herrschte dafür natürlich bei Renault: "In der zweiten Reihe zu stehen ist fast wie ein Traum für mich", freute sich Alonso und Teamchef Flavio Briatore merkte an, "dass wir uns nun in einer sehr, sehr guten Situation befinden. Dass Michael nur auf P10 ist, macht uns noch etwas entspannter", sagte der Italiener, warnte aber auch ein wenig: "Man weiß ja nie, was passiert!"
Ähnlich sah es Österreichs Formel-1-Beitrag Alex Wurz. "Es sieht jetzt leicht aus für Fernando. Aber manchmal sind die leichtesten Dinge die schwierigsten. Aber wenn er das jetzt nicht heimfährt, das wäre ein Desaster."