Moskau - Im Rahmen ihrer Moskau-Reise hat US-Außenministerin Condoleezza Rice am Samstag den Sohn und mehrere Kollegen der ermordeten russischen Journalistin Anna Politkowskaja getroffen. Das Treffen im Hotel der Außenministerin sei ein Zeichen der Unterstützung der freien Presse gewesen, teilte das US-Außenministerium in Washington mit. Rice habe "ihre tiefe Betroffenheit betont und ihr Beileid ausgesprochen", sagte der Vizechefredakteur von Politkowskajas Zeitung "Nowaja Gaseta", Witali Jaroschweski.

"Wichtiges Anliegen"

Rice brachte die Besorgnis der USA über die Bedrohung der Pressefreiheit in Russland zum Ausdruck und gab den drei anwesenden Journalisten der Zeitung zudem ein Interview, das am Montag erscheinen soll. "Das Schicksal von Journalisten in Russland ist ein wichtiges Anliegen", erklärte die Ministerin weiter. Politkowskaja sei eine besonders bekannte und respektierte Journalistin gewesen, und es sei wichtig, dies auch zu sagen.

Die 48-jährige Journalistin und Schriftstellerin Politkowskaja war vor zwei Wochen in ihrem Haus in Moskau ermordet worden. Sie hatte unter anderem über Menschenrechtsverstöße des russischen Militärs in Tschetschenien sowie über Korruption in Russland berichtet und dabei auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin offen kritisiert. (APA)