New Orleans - Rechtsextreme Gewalt durch Skinheads nimmt einer Studie zufolge in den USA zu. Ursache ist demnach die intern mittlerweile stark zerstrittene Szene, in der kleinere Gruppen immer mehr gegen die etablierten Banden aufbegehren. "Wenn diese kleinen Gruppen sich selbst beweisen wollen, dann führt das zu einem Anstieg extremer Gewalt", sagte der Direktor des Southern Poverty Law Center's Intelligence Project, Mark Potok, am Freitag bei der Vorlage der Studie. "Die Skinhead-Szene wird größer und zugleich ist sie instabiler - und das stellt eine Gefahr für die Öffentlichkeit dar", warnte er.

Lange Zeit dominierte in den USA die Hammerskin Nation die Szene. Doch in den vergangenen zwei Jahren würden andere, kleinere Gangs wie die Outlaw Hammerskins und der Vinlander Social Club versuchen, mit Gewalttaten den ihnen entgegengebrachten Respekt sowie ihre Rolle in der Szene zu steigern, erläuterte Menschenrechtsexperte Potok. "Das Bemerkenswerte an dieser Rebellion ist, dass es eine Rebellion der Ultragewalttätigen gegen die Extremgewalttätigen ist."

Seit den 1980er Jahren aktiv

Skinheads sind seit den frühen 1980er Jahren in den USA aktiv. Die Gewalt erreichte einen Höhepunkt zwischen 1988 und 1992 - danach ging sie etwas zurück, nachdem die Behörden verstärkt gegen die Gruppen vorgingen. Skinhead-Hochburgen sind vor allem Städte wie Los Angeles, Portland, Salt Lake City, Denver und Boston sowie der Mittlere Westen. Häufig bestehen Verbindungen zwischen den Gruppen in den USA und jenen in Europa. Zunehmend vermischen sie sich auch mit Neonazi-Gruppen und dem Ku Klux Klan. (APA/Reuters)