"Das Leben

ist doppelt so winkelig, wie man glaubt."
André Citroën

"Unter den Menschen gibt es viel mehr Kopien als Originale."
Pablo Picasso

"Das gilt auch für Autos."
DER STANDARD

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Picasso:

Als Pablo der wohl bedeutendste Künstler des 20. Jahrhunderts. Aus Spanien stammend, hat er hauptsächlich in Frankreich gewirkt. Picasso: Als Xsara beliebter Kompaktvan aus spanischer Fertigung vom französischen Hersteller Citroën. Wird noch bis mindestens 2010 gebaut.

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Kommt vor allem aber

im November 2006 auch auf Basis des Doppelwinkel-Golf C4 komplett neu auf den Markt.

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DER STANDARD

hatte mit dem markant gezeichneten Neuzugang in der Gegend von Toulouse ein erstes Rendezvous. Primärimpression: rollendes Atelier.

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Die Windschutzscheibe

ist weit zurückgezogen, es fließt enorm viel Licht nach innen. Ist dies weniger gewünscht, wegen heftig gleißenden Zentralgestirns etwa, lassen sich die Sonnenblenden besonders intelligent nach vorn schieben.

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Ferner:

Es gibt Platz genug für Picassos Demoiselles d'Avignon. Die fünf berühmten Damen aus jenem Bild, das 1907 den Kubismus endgültig vorbereitete, dürften sogar noch zwei Freundinnen mitnehmen. Diese sollten aber eher schlank, eher klein sein. Denn ähnlich wie bei der 7-Sitz-Konkurrenz bleibt auf den beiden Stühlen in Reihe drei nicht allzu üppig Platz.

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Apropos:

Die Sitze der zweiten und dritten Reihe sind kinderleicht umgelegt, im Nu wird aus dem Sieben- ein Zweisitzer mit fast völlig planem Boden. Das ist zwar nicht einzigartig, für C4-Picasso-Sympathisanten aber womöglich gut zu wissen.

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Dazu

gibt's viele kleine Staufächer für den alltäglichen Krimskrams. Allerdings: Mittelinstrumente gehören sich einfach nicht. Und, Achtung: Fingereinzwickgefahr besteht bei Betätigung der Radio-Navi-Abdeckung. Positiv aufgefallen ist uns wiederum: Materialanmutung, Verarbeitung. Das war nicht immer so.

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Viel Resonanz

bei der potenziellen Kundschaft erwartet man sich für eine der insgesamt vier angebotenen Getriebevarianten: die sequenzielle 6-Gang-Automatik EGS6. Der Schalthebel sitzt Platz sparend an der Lenkradsäule, die Paddles direkt am Lenkrad.

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Schaltet

relativ ruckarm und vor allem angenehm zügig. Fahrkapitel: Das Auto fährt sich wohltuend neutral mit markentypischer Komfort-tendenz. Unter den von uns getesteten Dieselmotorisierungen gäben wir dem mit 136 PS unser Votum. Weniger ambitionierte Menschen finden aber gewiss auch mit der 109-PS-Version ihr Auslangen.

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Details

wie die fix stehende Lenkradnabe übernimmt der Picasso von den anderen C4-Versionen. Da darf auch der Duftspender nicht fehlen. Zwei neue Odeurs stehen zur Auswahl. Persönlicher Favorit: Antitabak. Neutralisiert vermutlich Tschickgestank. Empfehlung an alle Gastwirte.

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Dann ist uns da noch

ein technisches Detail aufgefallen, mit dem sich die Franzosen womöglich Sympathien bei den De- und Mademoiselles dieser Welt einhandeln werden: Parklückendetektor. Erfasst freie Lücken zwischen vier und sieben Metern Länge und teilt en passant mit, ob die Lücke parkwillig, -fähig oder schlicht dafür ungeeignet ist.

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Marktsituation?

Kompaktvans boomen. Citroën rechnete bei der - sinnigerweise in einer temporär säkularisierten Kirche (warum eigentlich nicht in einer Moschee?) abgehaltenen - Pressekonferenz vor: 1996 wurden in Europa 25.000 kompakte Vans verkauft. 2005: 1,32 Millionen, Anbetungstendenz: weiter steigend.

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Mit jetzt

drei Van-Beiträgen ist Citroën dabei gut aufgestellt, der C4 Picasso findet mit 4,59 m Länge genau in die Lücke zwischen Xsara Picasso und C8. Ein vielseitiges Auto, das die Sinnfrage nicht zu stellen braucht. Fesch. Wenn auch kein Pablo Picasso. Dafür aber leistbar. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 20.10.2006)

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Citroën

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