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Hitzige Debatte in der UN-Generalversammlung: US-Vertreter John Bolton (rechts, mit Schnurrbart) spricht mit seinen Kollwgen aus Argentinien und Slowenien, Venezuelas Vize-Außenminister Jorge Valero (ganz links) blickt skeptisch.

Foto: AP/Bebeto Matthews
Georgetown - Die lateinamerikanischen und karibischen Staaten wollen sich um einen Kompromisskandidaten für den UN-Sicherheitsrat bemühen. Das sagte am Dienstag der Außenminister von Guyana, Rudy Insanally, in der Hauptstadt Georgetown. Chile und Uruguay seien die wahrscheinlichsten Kandidaten, falls in dieser Woche erneut weder Venezuela noch Guatemala die nötige Zweidrittelmehrheit in der UN-Vollversammlung erhielten. Entsprechende Beratungen sollten in Kürze beginnen.

In den bisher 35 Wahlgängen konnte sich die UN-Vollversammlung nicht auf ein neues nichtständiges Mitglied aus Lateinamerika für den Sicherheitsrat einigen. Zwar lag Guatemala 34 Mal vor Venezuela, verfehlte aber jeweils die notwendige Mehrheit. Als weitere mögliche Kompromisskandidaten wurden Costa Rica, Mexiko und die Dominikanische Republik gehandelt. Der 36. Wahlgang ist für Mittwoch angesetzt.

Die Neubesetzung des lateinamerikanischen Sitzes galt als Machtkampf zwischen den USA und dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez. Dieser hatte bereits angekündigt, einen Platz im UN-Sicherheitsrat als Gegengewicht zu Washington nutzen zu wollen.

Der UN-Sicherheitsrat besteht aus den fünf ständigen Mitgliedern und Vetomächten USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie aus zehn nichtständigen Mitgliedern, von denen jedes Jahr fünf neu gewählt werden. Ihr Mandat läuft zwei Jahre, sie haben kein Vetorecht. Südafrika, Indonesien, Italien und Belgien ersetzen zur Jahreswende Tansania, Japan, Dänemark und Griechenland. Der noch zu wählende lateinamerikanische Kandidat soll Argentinien nachfolgen. (APA/AP)