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Wien - Einen Rekord bei offenen Stellen meldet das Arbeitsmarktservice (AMS). Die steigende Nachfrage nach Arbeitskräften von Österreichs Unternehmen hält weiter an. Die Zahl der gemeldeten Stellen erreichte von Jänner bis September dieses Jahres eine neue Rekordmarke, teilte das AMS am Freitag mit. Mit insgesamt 263.713 Stellenzugängen wurden dem AMS um 13,1 Prozent oder 30.472 mehr freie Stellen gemeldet als noch in den ersten drei Quartalen des Vorjahres.

Gleichzeitig gab es in den ersten neun Monaten 2006 634.156 Zugänge an Arbeitslosen, das waren um 12.403 mehr als im Vorjahreszeitraum. Diese Zahlen müsse man relativieren, da es beim Zugang in die Arbeitslosigkeit oft wegen Schulungen oder Krankheit Doppel- oder Mehrfachzählung gebe, so das AMS.

Im Zehnjahresvergleich konnte das AMS die Zahl der zur Besetzung gemeldeten Stellen sogar um 91.651 oder 53,3 Prozent erhöhen. Die Zahl der Zugänge in die Arbeitslosigkeit stieg im selben Zeitraum um 181.974 Betroffene an.

70 Prozent der offenen Stellen werden innerhalb eines Monats besetzt, so das AMS. Die durchschnittliche Arbeitslosenphase dauert rund drei Monate.

Stellenzuwachs bei Ganztagesjobs

"Der Rekordzugang an offenen Stellen spricht für das Vertrauen der Unternehmen und die Qualität unserer Dienstleistungen. Erfreulich dabei ist, dass der Stellenzuwachs vor allem auch auf Ganztagsjobs entfällt: 78 Prozent der gemeldeten Stellen sind Vollzeitarbeitsplätze, 16 Prozent Teilzeitjobs und in sechs Prozent der gemeldeten Stellen sind für die Unternehmen beide Varianten möglich", betonte AMS-Vorstand Johannes Kopf.

Die steigende Arbeitskräftenachfrage von Österreichs Unternehmen betraf fast alle Branchen und alle Bundesländer. Den absolut größten Stellenzuwachs gab es bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Dort wurden von Jänner bis September 2006 insgesamt 73.862 Jobs zu Besetzung gemeldet (um 27,5 Prozent oder 15.935 Stellen mehr als im Dreivierteljahr 2005). Mit insgesamt 55.132 zur Besetzung gemeldeten Stellen verzeichnete auch der Tourismus eine kräftige Nachfrage nach Arbeitskräften (plus 4,3 Prozent oder 2.255 Stellen), ebenso wie der Handel mit rund 33.932 freien Arbeitsplätzen (plus 6,6 Prozent oder 2.109 Jobs). Kräftige Stellenzugänge gab es auch im Bauwesen (plus 10,5 Prozent auf 19.871) und bei den sonstigen Dienstleistungen (plus 8,9 Prozent auf 11.612 Jobs).

Stärkster Zuwachs in der Steiermark

Vom Stellenzugang profitierten alle Bundesländer. Den relativ stärksten Stellenzugang verzeichneten die Steiermark (plus 17,4 Prozent), Vorarlberg (plus 16,3 Prozent), Niederösterreich (plus 13,8 Prozent) und das Burgenland (plus 13,4 Prozent). Auch in Oberösterreich (plus 13 Prozent), in Tirol (plus 12,8 Prozent), in Kärnten (plus 11 Prozent), in Wien (plus 10,9 Prozent) und in Salzburg (plus 10,1 Prozent) gab es einen deutlichen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. (APA)