Parallel zu den Umsätzen der IT-Anbieter steigen auch die Gehälter des IT-Personals. Vor allem Angestellte aus der Fach- und Führungsebene verdienen heute deutlich mehr, 2006 verzeichneten diese im Durchschnitt 3,2 Prozent mehr Gehalt als im Vorjahr. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Gehaltsstudie 2006, erstellt von der IT-Wochenzeitung Computerwoche und den Vergütungsberatungen Personalmarkt und Baumgartner & Partner. Grundsätzlich sei auch in Zukunft ein weiterer Anstieg der Gehälter zu erwarten, meint Hans Königes, Ressortleiter Job und Karriere bei der Computerwoche, im Gespräch mit pressetext. "Man muss jedoch zwischen dem begehrten IT-Personal wie SAP-Spezialisten, die auch weiterhin überdurchschnittlich bezahlt werden, und Support- oder Administrationsmitarbeitern unterscheiden. Diese werden weniger gut entlohnt. Das aktuelle Know-how wird derzeit vom Markt sehr schnell honoriert", erklärt Königes.

61.200 Euro jährlich

Am besten verdienen Projektleiter mit fachlicher Teamleitung. Laut den Ergebnissen der Studie liegt ihr Gehalt bei 61.200 Euro jährlich. An zweiter Stelle folgen Berater, wobei vor allem jene mit SAP-Know-how gefragt sind. Diese verdienen im Schnitt 60.700 Euro pro Jahr. System- und Netzwerkadministratoren müssen sich dagegen mit deutlich weniger Gehalt zufrieden geben. Während ihr Jahresgehalt bei rund 40.600 Euro liegt, stehen Web-Entwickler (37.800 Euro), Mitarbeiter im Anwender-Support (36.900 Euro) und Web-Designer (34.500 Euro) am unteren Ende des Gehaltsrankings. Wie ein Vergleich zwischen Angestellten aus Großunternehmen mit kleineren und mittleren Unternehmen zeigte, steigt mit der Unternehmensgröße auch das Gehalt der Mitarbeiter.

Differenzen nach Berufsgruppen

Neben den Differenzen nach Berufsgruppen, wurden auch regionale Unterschiede bei Bezahlung ausgewiesen. "In jenen Regionen, in denen die IT-Industrie besser vertreten ist, steigt auch die Konkurrenzsituation und damit die Abwerbung von Mitarbeitern. Um die besten Fachkräfte zu bekommen, müssen selbst mittelständische Unternehmen höhere Gehälter bieten", erklärt Königes gegenüber pressetext. Die Rangliste der höchsten Gehälter führt die Großstädte München und Frankfurt an, hier liegt das Gehalt der IT-Angestellten rund 17 Prozent über dem deutschen Durchschnittswert. Die weiteren Plätze belegen Düsseldorf (plus 14 Prozent) und Stuttgart (plus 13 Prozent). Berlin und Dresden liegen dagegen mit jeweils acht und 13 Prozent weniger Gehalt am unteren Ende der Liste.

"Noch erlaubt es der Arbeitsmarkt, Einsteigern weniger zu bezahlen."

Während die durchschnittlichen Gehälter in der IT-Branche steigen, stellten die Studienautoren bei Berufseinsteigern das Gegenteil fest. Der Trend zeigt rückläufige Einstiegsgehälter. "Noch erlaubt es der Arbeitsmarkt, Einsteigern weniger zu bezahlen. Der steigende Druck auf Unternehmen und deren Angst, falsche Mitarbeiter einzustellen, führt dazu, dass das Gehalt erst nach einer Probezeit erhöht wird", so Königes. Man habe jedoch festgestellt, dass Arbeitnehmer, die bereits zwei bis drei Jahre Berufserfahrung vorweisen können, deutlich besser bezahlt werden. Das höchste Einstiegsgehalt wurde in den Bereichen IT-Beratung, Analyse und Konzeption festgestellt, Hochschulabsolventen erhalten hier rund 44.300 Euro jährlich. Softwareentwickler verdienen rund 39.000 Euro pro Jahr, Netzwerkadministratoren 37.700 Euro. Ein abgeschlossenes Studium gilt heute als Vorraussetzung für eine Anstellung im IT-Bereich, mit dem Grad des Abschlusses steigt auch das Gehalt. (pte)