Wien - Die BZÖ-Werbeagentur "Orange Werbeagentur GmbH" bekam von der Strabag im Vorjahr 240.000 Euro für ein PR-Konzept. Die Strabag hat sich aber auch im "Akor-Konsortium" für das Bauprojekt Nordautobahn (A 5) beworben. Einen Zusammenhang zwischen dem PR-Auftrag und der A5-Ausschreibung und somit den Verdacht der Parteienfinanzierung dementieren sowohl Strabag als auch das Büro Gorbachs, berichtet die Tageszeitung "Österreich" (Freitag-Ausgabe).

BZÖ-Vizekanzler Hubert Gorbach ist der für die Nordautobahn-Vergabe zuständige Minister - und Christian Ebner, sein Kabinettschef bis März 2006, mittlerweile Strabag-Sprecher. Als solcher nimmt Ebner in "Österreich" zu den 240.000 Euro für die "Orange Werbeagentur GmbH" Stellung: Die PR-Betreuung rund um die Einführung der Lkw-Maut in Tschechien, Slowakei und Ungarn habe drei Monate gedauert, am Ende habe man ein schriftliches Konzept erhalten. Der Preis von 240.000 Euro sei "absolut marktüblich". Darin eine Parteispende zu sehen, sei "absoluter Blödsinn".

Kein Kommentar

Geschäftsführer der "Orange Werbeagentur GmbH", die zu 100 Prozent im BZÖ-Eigentum steht, ist BZÖ-Bundesgeschäftsführer Arno Eccher. Er wollte laut "Österreich" keinen Kommentar abgeben. Auch BZÖ-Chef Peter Westenthaler sagte nichts: Er habe keine Funktion in der Agentur und kenne auch die Geschäftsgebarung nicht.

Im Gorbach-Büro wies man einen Zusammenhang zwischen A5-Vergabe und dem Werbeauftrag entschieden zurück: "Lächerlich. Der Vorwurf geht ins Leere", so ein Sprecher.

Im Vorjahr, als der PR-Auftrag vergeben wurde, war die Entscheidung der staatlichen Autobahnfinanzierungsgesellschaft Asfinag in der A5-Ausschreibung noch ausständig. Die Strabag hatte sich gemeinsam mit Porr/Raiffeisen und Bank Austria für den 850 Millionen-Auftrag beworben. Mittlerweile wurde der Auftrag dem Konsortium "Bonaventura" (Alpine/Hochtief) zugesprochen. Das Bundesvergabeamt muss sich nun mit dem Einspruch der Strabag befassen. (APA)