Bei mehreren intimen Begegnungen habe er dem minderjährigen Foley "einige falsche Dinge" in Bezug auf Sexualität beigebracht, sagte der Priester. Der Republikaner Foley hatte nach Bekanntwerden der Affäre um seine anstößigen E-Mails an minderjährige Kongressgehilfen über seinen Anwalt erklären lassen, er sei in seiner Jugend von einem katholischen Priester missbraucht worden.
Der inzwischen auf der Mittelmeerinsel Malta lebende Mercieca betonte dem Bericht zufolge, er habe sein Verhältnis zu Foley damals für unschuldig gehalten. Inzwischen sei er aber zu der Auffassung gelangt, dass seine Begegnungen mit dem minderjährigen Messdiener unangebracht gewesen sein könnten. So habe er Foley massiert, als dieser nackt war. Bei einem weiteren Vorfall sei er möglicherweise zu weit gegangen, sagte der Priester. Er könne sich aber nicht mehr an die Einzelheiten erinnern, weil er damals wegen eines Nervenzusammenbruchs ständig unter dem Einfluss von Beruhigungsmitteln gestanden habe. Er und Foley hätten "einander geliebt wie Brüder". Nachdem er 1966 von Brasilien nach Florida kam, habe er sich schnell mit dem Buben angefreundet.
Mit seinem Bekenntnis kam der Priester wahrscheinlich einer Veröffentlichung durch Foleys Anwalt zuvor. Der Jurist hatte angekündigt, bald den Namen des Priesters bekanntzugeben, der Foley missbraucht habe. Damit reagierte Foleys Verteidigung wohl auch auf die Zweifel, die in der Öffentlichkeit an dessen Äußerungen zu dem angeblichen Missbrauch laut geworden waren. Mercieca äußerte Unverständnis darüber, dass Foley 40 Jahre nach den Vorfällen mit seinen Anschuldigungen an die Öffentlichkeit ging. "Warum will er mich nun in meinem Alter zerstören?", zitierte ihn die "Sarasota Herald Tribune".