Rom - Die Entführer des in Afghanistan entführten Fotografen, Gabriele Torsello, haben eine neue Forderung gestellt. Im Gegenzug zur Freilassung des Entführten forderten sie den Abzug der italienischen Soldaten aus Afghanistan. Rund 1.800 Soldaten sind derzeit in Afghanistan stationiert.

Die Forderung der Kidnapper wurde von der Webseite der Online-Zeitung "Peacereporter" (Friedensreporter) veröffentlicht. Am Dienstag hatten die Kidnapper die Rückkehr nach Afghanistan des zum Christentum übergetretenen Afghanen Abu Rahman gefordert, der in Italien lebt.

Der italienische Verteidigungsminister, Arturo Parisi, schloss aus, dass die Regierung in Rom den Forderungen der Kidnapper entgegen kommen könne. "Wir müssen bleiben, weil es die Afghanen uns dazu aufrufen. Wir müssen dem Land helfen, seine Lage zu stabilisieren. Wir arbeiten, um im Land minimale Sicherheitsbedingungen zu garantieren", sagte Parisi im Interview mit der Turiner Tageszeitung "La Stampa" am Donnerstag.

Unterdessen hofft die Familie auf eine rasche Freilassung. "Ich bin sicher, dass Gabriele bald nach Hause zurückkehren wird. Ich vertraue auch darauf, dass sich die Regierung für seine rasche Befreiung engagiert", sagte die Mutter des Fotografen, Vittoria. Die Familie, die in der süditalienischen Stadt Lecce lebt, wird heute (Donnerstag) und Samstag an einer Demonstration zur Freilassung Torsellos teilnehmen. Die Kundgebung soll in Lecce Tausende von Menschen auf die Strasse bringen.

Auch Senatspräsident Franco Marini könnte sich an der Demonstration beteiligen. "Viele Italiener verfolgen die Ereignisse um den entführten Fotografen mit Aufmerksamkeit. Ich hoffe, dass es bald zu einem unblutigen Ende kommen wird", betonte Marini. Auch im Vatikan werden die Bemühungen der italienischen Regierung für ein positives Ende der Geiselnahme beobachtet. (APA)