In Holzkisten und Karton verpackt: Sigmund Freuds Couchteppich aus dem Freud Museum London. Zu sehen (und Probe sitzen) im Teppichgeschäft Rahimi

Foto: STANDARD/Regine Hendrich
Wien - Sie gehört zu den Ikonen der Psychoanalyse: Sigmund Freuds Couch. Bedeckt mit einem Perserteppich, belegt mit fünf schweren Pölstern, dahinter ein Wandteppich zum Anlehnen, alles in Erdton-Farben - so ist sie auf vielen Fotos zu sehen.

Leihgabe

Am Mittwoch kehrte ein Teil der Freud'schen Couch heim - erstmals seit 1938, als Freud vor den Nazis flüchten musste. Ali Rahimi vom gleichnamigen Orientteppichhaus ist es (freilich gegen Bezahlung) gelungen, acht Teppiche Freuds vom Londoner Freud-Museum für zwei Monate als Leihgabe nach Wien zu holen. Als Beitrag zum Freud-Jahr stellt er sie ab Samstag im Palais Szechenyi (1010 Wien, Spiegelgasse 6) gemeinsam mit eigenen (und im Gegensatz zu Freuds Teppichen auch käuflichen) Werken unter dem Motto "geknüpfte Träume" aus.

Freud hatte übrigens einen doppelten Bezug zu Teppichen: Nicht nur seine Patienten bettete er auf ihnen, auch sein Schwager Moritz handelte mit ihnen. "Moritz hat mich heute früh überrascht. Der zweite harte Teppich gehört auch uns", notierte er am 13. Juli 1893. (tó, DER STANDARD Printausgabe, 19.10.2006)