Wir befinden uns Ende des 19. Jahrhunderts in Mexiko: US-Investoren benötigen freie Fahrt, und so wird ein zwielichtiger Abgesandter zwecks Landerschließung gen Süden geschickt, der sich dort bald nicht nur kleiner Bauern, sondern auch honoriger Bankiers entledigt. Doch der Mann - den lustigerweise Dwight Yoakam spielt - hat die Rechnung ohne deren renitenten Nachwuchs gemacht: die bauernschlaue Maria (Penélope Cruz) und die im alten Europa kultivierte Sara (Salma Hayek), die einander zunächst nicht leiden können, werden zu Bankräuberinnen und schließlich zu einer Art Nationalheldinnenduo, das wieder für Gerechtigkeit sorgt.

So weit, so gut - das war auch schon früher der Stoff für Abenteuerfilme und Italowestern. In Bandidas allerdings dient die Erzählung vor allem als Vorwand dafür, die beiden infantilisierten Frauen möglichst oft in Bauchlage, mit freiem Blick ins Dekolletee ins Bild zu setzen. Verantwortlich dafür sind die Regieneulinge Joachim Roenning und Espen Sandberg, aber der Mann hinter dem Projekt (und der "Originalidee", die durchaus an Louis Malles famoses Spektakel mit Brigitte Bardot und Jeanne Moreau, Viva Maria! , erinnert) heißt Luc Besson. Der französische Regisseur hat sich im gegenwärtigen Mainstreamkino inzwischen mit der Produktion weit gehend sinnfreier Unterhaltung wie der Taxi -Serie einen Namen gemacht. Die hatte wenigstens noch Tempo ... (irr / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.10.2006)