Bild nicht mehr verfügbar.

Ein undatiertes NASA-Bild vom Südpol des Mondes - einer neuen Studie zufolge soll Eis dort, wenn überhaupt, nur in geringen Mengen vorkommen.

Foto: APA/EPA/AFP/NASA/jpr/vg/kr
London - Annahmen, dass am Südpol des Mondes große Mengen Wassereis liegen, haben sich laut einer Studie als Mythos erwiesen. 1994 ausgewertete Radar-Daten des Satelliten "Clementine" seien vermutlich falsch interpretiert worden, schreiben der US-Forscher Donald Campbell von der Washingtoner Smithsonian Institution und seine Kollegen in einem im Wissenschaftsmagazin "Nature" veröffentlichten Bericht.

Damit habe sich die Hoffnung zerschlagen, am Mond-Südpol in großen Mengen Wasserstoff für den Betrieb einer Raumstation zu gewinnen. Die NASA prüft derzeit, ob der Südpol eine mögliche Landestelle für die im Jahr 2020 geplante Rückkehr zum Mond sein könnte.

Auswertung

Campbell und sein Team werteten Radar-Bilder vom Mond-Südpol und insbesondere des Shackelton-Kraters aus, die durch Teleskope auf der Erde aufgezeichnet wurden. Sie zeigen zwar eine typische Polarisierung, die auf Eis hindeuten könnte. Sie könnten laut den Forschern aber auch durch Echos durch den rauen Untergrund und die Wände des Kraters entstehen. Da die Signatur sowohl in sonnenbeschienenen als auch dauerhaft im Schatten liegenden Gegenden des Kraters gemessen wurde, kamen die Wissenschafter zu dem Schluss, dass es sich nicht um Eis handeln könne.

Wenn es dort überhaupt Eis gebe, sei dies nur in kleinen, verteilten Körnern vorstellbar, die bestenfalls ein oder zwei Prozent des dort vorkommenden Mondstaubes ausmachten, schreiben die Autoren. "Jegliche Planung für die Nutzung von Wasserstoff am Südpol des Mondes sollte von diesen geringen durchschnittlichen Vorkommen abhängig gemacht werden anstatt von der Erwartung ortsgebundener Ablagerungen mit höheren Konzentrationen." (APA)