Gewerkschaften drohen mit Protest
Die Gewerkschaften der Metro-Bediensteten drohen mit Protestkundgebungen, sollten die Sicherheitsvorkehrungen nicht verbessert werden. "Das römische U-Bahn-Netz ist wie eine Autobahn, in der man stets in der Schlange steht. Der Sicherheitsabstand zwischen den Zügen ist nie garantiert", sagte ein Lokführer. Die Linie A, auf der sich das Unglück ereignet hat, war 1955 für täglich maximal 250.000 Passagiere gedacht. Heute fahren jeden Tag 450.000 Menschen auf der Linie.
Die Gewerkschaften kritisierten, dass chronischer Personalmangel die Sicherheit belaste. Sie forderten massive Investitionen zur Modernisierung der U-Bahnlinie und den Rücktritt der Manager der Verwaltungsgesellschaft der "Metropolitana di Roma". "Ein derartiger Unfall ist eines zivilisierten Landes unwürdig", kritisierte ein Sprecher des italienischen Konsumentenschutzverbands Codacons.
Bürgermeister unter Druck
In dieser schwierigen Lage gerät auch der römische Bürgermeister, Walter Veltroni, unter Druck. Das populäre Stadtoberhaupt, bei den Kommunalwahlen im Mai mit absoluter Stimmenmehrheit wiedergewählt, wird beschuldigt, sich mehr um Kulturevents als um Verkehr und öffentliche Dienstleistungen zu kümmern.