Diskussion muss möglich sein
Aso betonte, dass die japanische Regierung an dem japanischen Grundprinzip nach dem Zweiten Weltkrieg festhalten wolle, keine Atomwaffen zu besitzen, zu entwickeln und selbst im Land zu stationieren. Als Reaktion auf den Atomwaffentest Nordkoreas müsse aber eine Diskussion über eine atomare Bewaffnung Japans möglich sein. "Ich halte es für wichtig, verschiedene Diskussionen darüber zu führen, um eine zusätzliche Denkweise zu erhalten", sagte der Minister vor dem Parlament.
Tabu bröckelt
Ministerpräsident Shinzo Abe hatte bereits erklärt, dass Japan an seinem Verzicht auf Atomwaffen festhalten werde. Seit dem Atomwaffentest Nordkoreas bröckelt das Tabu atomare Rüstung in der Öffentlichkeit allerdings. Noch vor sieben Jahren trat ein Vize-Verteidigungsminister zurück, nachdem er in einem Interview eine Parlamentsdebatte über Atomwaffen angeregt hatte.
Rice warnt vor atomarem Wettrüsten
US-Außenministerin Condoleezza Rice hat zum Auftakt ihrer Reise nach Japan, Südkorea und China vor einem atomaren Wettrüsten in Ostasien gewarnt. Deshalb sei es nach dem Atomtest in Nordkorea äußerst wichtig, die amerikanische Verteidigungsgarantie für Japan und Südkorea zu bekräftigen, sagte Rice auf ihrem Flug nach Tokio. Die USA setzten im Umgang mit der davon ausgehenden "Bedrohung der Sicherheit" auf die Zusammenarbeit mit ihren engen Verbündeten Südkorea und Japan, sagte Rice während des Fluges zu den mitreisenden Journalisten.
Erste Station Tokio
Mittlerweile ist sie in Japan eingetroffen. Tokio ist die erste Station der Ministerin auf ihrer Reise nach Fernost und Russland, auf der sie eine möglichst breite Unterstützung für die Durchsetzung von Sanktionen gegen Nordkorea erreichen will. Nordkorea hatte am 9. Oktober erstmals eine Atomwaffe getestet.
Keine Atomwaffen
Der japanische Außenminister Taro Aso erklärte am Mittwoch, dass seine Regierung an der bisherigen Position festhalte, keine Atomwaffen zu entwickeln, zu erwerben oder auf dem eigenen Territorium zu erlauben. Gleichzeitig sprach er sich vor einem Parlamentsausschuss in Tokio aber für eine offene Diskussion über eine eigene Nuklearoption aus. "Wenn ein Nachbarland Atomwaffen haben wird, kann man es nicht ablehnen, diese Frage in Erwägung zu ziehen", sagte Aso.
Vorbereitungen für weiteren Atomtest