Köln - Die Gaspreise in Deutschland haben zu Beginn der Heizsaison 2006/2007 ein Rekordniveau erreicht. Ein sparsamer Einfamilien-Haushalt müsse für Heizung und Warmwasser im Bundesdurchschnitt ab diesem Oktober erstmals mehr als 1.300 Euro zahlen, gut 36 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren, berichtete das WDR-Wirtschaftsmagazin "markt" am Montag. Das Magazin stützt sich dabei auf die erste deutsche Gaspreisdatenbank, die der WDR seit zwei Jahren betreibt.

Teuerster Gasanbieter Deutschlands sind laut WDR die Stadtwerke Walldorf in Baden-Württemberg, die für den Verbrauch des Musterhaushaltes nach einer Preiserhöhung von gut 16 Prozent inzwischen 1.579 Euro verlangen. Damit würden sie den bisherigen Spitzenreiter, die Stadtwerke Leipzig, mit 1.528 Euro auf Rang zwei verweisen. Dass es auch anders geht, bewiesen laut WDR zwölf Anbieter aus fast allen Bundesländern, die die gleiche Gasmenge für unter 1.150 Euro verkaufen, rund 400 Euro billiger als die Spitzenreiter. Auffällig außerdem: Der bisher eindeutige Unterschied zwischen alten und neuen Ländern, Nord und Süd scheint ein wenig aufzuweichen.

In Nordrhein-Westfalen liegt der Gaspreis laut WDR ziemlich genau im Bundesdurchschnitt. Am teuersten war im bevölkerungsreichsten Bundesland das Erdgas mit über 1.400 Euro pro Jahr in Porta-Westfalica, Remscheid und Lage. Deutlich billiger war es mit unter 1.150 Euro in Willich, Lippstadt und Soest. Willich gehörte dabei zu den bundesweit wenigen Stadtwerken, die ihre Preise zuletzt sogar senkten - um gut acht Prozent. (APA/AP)