Bild nicht mehr verfügbar.

Das neu eröffnete Bode-Museum in Berlin bei Nacht

Foto: REUTERS/Arnd Wiegmann
Berlin - Mit der Wiedereröffnung des Bode-Museums wird an diesem Dienstag die Berliner Museumsinsel um ein Haus erweitert. Nach siebenjähriger Umbauzeit wird das Haus 1900 Kunstschätze von der Spätantike bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts beherbergen. Dazu gehören die Skulpturensammlung, das Münzkabinett, das Byzantinische Museum sowie etwa 150 Gemälde Alter Meister.

Die Sanierungs- und Umbaukosten für den Prachtbau des wilhelminischen Neo-Barock, ein bedeutendes architektonisches Zeugnis des späten Historismus, mit jetzt 64 Ausstellungsräumen betrugen 162 Millionen Euro, davon zehn Millionen für die Einrichtung. Nach den Kriegszerstörungen hatte dem Bode-Museum 1948 kurzzeitig auch mal der Abriss gedroht. Nach zwei Tagen der offenen Tür ist der 21. Oktober der erste reguläre Öffnungstag in dem Museum mit seinen Schätzen.

Zur Museumsinsel zwischen zwei Flussarmen der Spree gehören fünf Museen: Das Pergamonmuseum mit dem Pergamonaltar und der Prozessionsstraße von Babylon, Schinkels Altes Museum am Lustgarten, das wieder aufzubauende Neue Museum mit der ägyptischen Sammlung und der Büste der Königin Nofretete, die Alte Nationalgalerie und das Bodemuseum. Nach dem Bode-Museum wird 2009 das Neue Museum mit der Büste der Königin Nofretete und der Ägyptischen Sammlung nach seinem Wiederaufbau eröffnet. Danach folgen die Sanierungen des Pergamonmuseums und des Alten Museums.

Einstiges Kaiser-Friedrich-Museum

Das einstige Kaiser-Friedrich-Museum mit seiner markanten Basilika im Stil einer florentinischen Renaissance-Kirche und prächtigem Marmorboden war von 1897 bis 1904 vom Hofarchitekten Ernst von Ihne und Gründungsdirektor Wilhelm von Bode als "Tempel der Künste" und "Panorama der abendländischen Kultur" konzipiert und errichtet worden. Zur Skulpturensammlung gehören Werken von Donatello, Pisano, Bernini, Riemenschneider und Schlüter. Sie waren zum teil früher im Berliner Schloss untergebracht. Herausragend sind auch die monumentalen Ritterheiligen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648).

Das Museum für Byzantinische Kunst ist das einzige seiner Art in Deutschland mit Kunstschätzen aus der Zeit vom 3. bis zum 15. Jahrhundert, darunter spätantike Sarkophage und frühe christliche Ikonographie und kostbare Elfenbeinschnitzereien.

Die Präsentation von ausgewählten Werken der Gemäldegalerie am Kulturforum soll im Bode-Museum den Zusammenklang von Bildhauerei und Malerei betonen. So werden Hauptwerke der italienischen Bildhauerei durch Porträts von Tintoretto und Allessandro Allori ergänzt, neben Werken von Schadow und seiner Zeit sind Gemälde von Antoine Pesne und Christian Bernhardt Rode zu sehen. (APA/dpa)