Vorwürfe: Vergewaltigung und sexuelle Belästigung
Die Polizei war am Sonntag zu dem Schluss gekommen, Katzav sei der Vergewaltigung und der sexuellen Belästigung schuldig. Das israelische Justizministerium äußerte sich nicht zu den Berichten über eine mögliche Anklageerhebung. Der 60-jährige Katzav, dessen weitgehend repräsentatives Amt als einigende Kraft in einem politisch zerstrittenen Land gilt, sieht sich als Opfer einer "Lynchjustiz".
Für den Fall einer Anklageerhebung will er zurücktreten. "Wenn der Generalstaatsanwalt, was Gott verhindern möge, entscheidet, dass es Grund zur Anklage gibt, wird er nicht einen Moment bleiben", sagte sein Anwalt Zion Amir Rundfunkberichten zufolge. Sollte Katzav wegen Vergewaltigung verurteilt werden, drohen ihm bis zu 16 Jahre Haft. Er ist der höchst gestellte israelische Politiker, der jemals eines Sexualverbrechens beschuldigt wurde.
Rücktrittsforderungen
Politiker haben Katzav gedrängt, zurückzutreten oder sein Amt ruhen zu lassen. Außenministerin Tzipi Livni forderte eine rasche Entscheidung über eine Anklageerhebung. Jeder Tag, der verstreiche, beschädige das Präsidentenamt, sagte sie im Armeerundfunk.