München/Augsburg - Nach drei erfolgreichen Jahren
leidet Europas größter Computerhersteller Fujitsu Siemens unter dem
Verdrängungswettbewerb in der Branche. "Der Preiskampf ist
dramatisch", sagte Konzernchef Bernd Bischoff am Montag. In der
ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2006/07 (31. März) brach bei
sinkenden Marktanteilen der Gewinn des Computerbauers ein. Der
Sparkurs, der unter anderem den Abbau von 300 Arbeitsplätzen
vorsieht, soll energisch vorangetrieben werden.
Durch die Übernahme von Teilen des Siemens-IT-Dienstleisters SBS
wuchs der Umsatz von Fujitsu Siemens in der ersten Hälfte des
Geschäftsjahres zwar von 2,9 auf knapp 3,1 Mrd. Euro. Der
Vorsteuer-Gewinn brach aber auch wegen hoher Restrukturierungskosten
von 27 auf 4 Mio. Euro ein. Der Marktanteil in Europa sank leicht auf
rund 9,5 Prozent.
Kein Grund zur Beunruhigung
Bischoff sieht dennoch keinen Grund zur Beunruhigung. "Wir haben
in einem mehr als schwierigen Marktumfeld unsere Position behauptet."
Zum ersten Mal in der Geschichte führe das gute gesamtwirtschaftliche
Umfeld nicht automatisch zu einer steigenden Nachfrage im IT-Sektor.
"Wir richten unser Unternehmen mit den richtigen Entscheidungen auf
einen langfristig harten Wettbewerb aus." Ein wichtiger Baustein sei
dabei der Ausbau des Servicegeschäfts.
Beim geplanten Abbau von 300 der 6.800 Arbeitsplätze will Fujitsu
Siemens die natürliche Fluktuation nutzen. Stellenstreichungen
darüber hinaus seien nicht geplant. Bischoff zeigte sich
zuversichtlich, dass die Verhandlungen mit der IG Metall über eine
Verlängerung der Arbeitszeit und Kürzungen bei Sonderzahlungen zu
einem erfolgreichen Abschluss kommen. (APA)