"Das ganze Ausmaß der Krise, die Morde, Vergewaltigungen und Vertreibungen, waren vorhersehbar", erklärte MRG-Direktor Mark Lattimer. Es habe genügend Anzeichen gegeben, doch seien alle Warnungen ignoriert worden. Und trotz des Völkermords in Ruanda, den die UN nicht verhindert habe, habe sie auch dieses Mal wieder "zu spät reagiert und zu wenig getan".
Zunehmende Spannungen
In ihrem Bericht weist die Gruppe für die Rechte der Minderheiten darauf hin, dass sich der Sonderberichterstatter der inzwischen aufgelösten UN-Menschenrechtskommission schon 2001 besorgt über die zunehmenden Spannungen in Darfur geäußert hatte. Dessen ungeachtet habe die Kommission den Sudan zwei Jahre später von der Beobachtungsliste gestrichen und das Mandat des Sonderberichterstatters für das nordostafrikanische Land beendet. Selbst als sich der Konflikt zuspitzte und die Region eindeutig auf eine Katastrophe zusteuerte, sei die internationale Gemeinschaft untätig geblieben. Stattdessen habe sie sich ganz auf eine Beendigung des Kriegs zwischen der sudanesischen Regierung mit dem Süden des Landes konzentriert.
UN-Sicherheitsrat