IT-Business
APA kündigt scharfe Gangart gegen "Content-Piraterie" im Web an
Neuer Bereich "MultiMedia" gegründet
Die Austria Presse Agentur (APA) wird an der Spitze der österreichischen Medien künftig vehement gegen unlauteren
Wettbewerb im Nachrichtenbereich vorgehen. Diese Maßnahme richtet sich vor allem gegen jene Content-Anbieter, die Inhalte von
Agenturen und Zeitungen im Internet für eigene kommerzielle Produkte auswerten, ohne die entsprechenden Verwertungsrechte dafür zu
besitzen. "Content-Piraterie" droht zu einem ernsthaften Problem für das World Wide Web als einen der hoffnungsvollsten Marktplätze der
Zukunft zu werden, erklärte APA-Geschäftsführer Wolfgang Vyslozil nach der Generalversammlung der APA, die am Donnerstag in Wien
stattfand.
Es könne nicht sein, dass Medien, die ihren publizistischen Auftrag ernst nehmen, große und teure Redaktionen beschäftigen, die
journalistische Inhalte recherchieren und sich andere einfach der Ergebnisse dieser Arbeit bedienten, indem sie ohne entsprechende
Verwertungsrechte abschrieben. Dies habe nichts mit "New Economy" zu tun, sondern sei einfach unlauterer Wettbewerb. Diese Entwicklung
schade dem Markt und den Web-Usern, indem sie faire Anbieter benachteiligt und damit die Qualität der Information im Web gefährdet. Die
APA habe den Auftrag ihrer Eigentümer, gegen "Content-Piraterie" vorzugehen. Vyslozil sieht als erste Schritte eine Marktoffensive und
Kontakte mit allen Marktteilnehmern, um Bewusstsein zu schaffen.
Die APA selbst hat sich unterdessen voll auf die Anforderungen der neuen Märkte eingestellt. Die österreichische Nachrichten- und
Wirtschaftsagentur bietet neben ihren klassischen Nachrichten- und Datenbankdiensten mittlerweile die volle Produktpalette für die
Content-Versorgung von Portalen und Mobile Devices. Zuletzt wurden prominente Neukunden wie SAP, Telekurier oder BetandWin
gewonnen oder das Content-Angebot bei derStandard.at massiv ausgeweitet. Die APA fasst derzeit alle Bereiche, die sich mit Produkten für
diese neuen Public Domain-Märkte befassen, im neuen Unternehmensbereich "MultiMedia" zusammen. (APA)