Fort Bragg/USA - Ein US-Fallschirmjäger, der aus Protest
gegen den Irak-Krieg seine Einheit verließ, ist zu drei Monaten Haft
verurteilt worden. Der 24-jährige Feldwebel entging einer härteren
Verurteilung wegen Fahnenflucht, indem er sich am Donnerstag vor dem
Kriegsgericht in Fort Bragg des unerlaubten Entfernens von der Truppe
für schuldig bekannte. Ricky Clousing wird zudem degradiert und wegen
schlechter Führung aus dem Heer entlassen.
Clousings Anwalt David Miner sagte, sein Mandant bedauere seine
Entscheidung nicht, im Juni vergangenen Jahres nach einer
fünfmonatigen Stationierung im Irak seine Kaserne in North Carolina
verlassen zu haben. "Er hatte erkannt, dass der Irak-Krieg
unmoralisch und illegal war", erklärte Miner. "Heute hat er seine
Ansicht und Beweggründe präsentieren können."
Vernehmungsbeamter
Rousing sagte aus, er sei während seiner Stationierung im Irak als
Vernehmungsbeamter eingesetzt worden und habe gesehen, wie ein
amerikanischer Soldat in Mossul einen unschuldigen Iraker getötet
habe. Sein Bericht an Vorgesetzte sei mit der Begründung
zurückgewiesen worden, er sei ein unerfahrener Soldat.
Nach seiner Flucht stellte sich Clousing im August in Fort Lewis
im US-Staat Washington und wurde nach Fort Bragg für ein
Kriegsgerichtsverfahren zurückgebracht. Die 82. Luftlandedivision
leitete Ermittlungen wegen seiner Angaben über den Zwischenfall in
Mossul ein, veröffentlichte aber kein Ergebnis. (APA/AP)