Griesbaum sagte, die Kontakte des Mannes im Internet würden überprüft. Der seit 1996 in Deutschland lebende Mann habe sich entschieden, nicht im Irak zu kämpfen, "sondern an der propagandistischen Säule zu arbeiten". Bereits im Jahr 2004/05 habe die Staatsanwaltschaft München II gegen den Mann ermittelt. Damals sei es um allgemeine Straftaten zur Unterstützung der Islamisten gegangen. Das Verfahren sei im Mai 2005 eingestellt worden. In Niedersachsen sei aber weiter gegen den Mann ermittelt worden, sagte Griesbaum. Im Frühjahr 2006 habe die Bundesanwaltschaft das Verfahren an sich gezogen.
Ibrahim R. sei erst Besucher des Chatrooms gewesen. Dann sei er Administrator geworden. In dem Diskussionsforum konnten sich den Angaben zufolge maximal 90 Personen zeitgleich unterhalten. Darin seien Anschläge von Al Kaida verherrlicht und auch über sie diskutiert worden. In dem Chatroom seien keine Anschläge geplant worden. Griesbaum sagte: "Was früher der Untergrundsender war, ist jetzt die Propagandasäule." Der mutmaßlicher Terrorhelfer habe die entsprechenden Internetseiten von zu Hause aus aufgerufen.
Bei seiner Vorführung vor dem Ermittlungsrichter machte der Mann keine Angaben. Der Richter hatte "wegen des Verdachts der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung" Untersuchungshaft angeordnet. Der Beschuldigte sei dringend verdächtig, seit dem 24. September 2005 von seinem Wohnsitz aus in mindestens 28 Fällen eine terroristische Vereinigung im Ausland unterstützt zu haben, hatte Generalbundesanwältin Monika Harms erklärt. Hierzu habe der 36-Jährige Audio- und Videobotschaften der Rädelsführer der ausländischen terroristischen Vereinigung Al Kaida weltweit über das Internet verbreitet. Dadurch habe er diese in ihren Aktivitäten und Zielsetzungen unterstützt.