Seoul - Ein südkoreanischer Geschäftsmann ist unter dem Verdacht festgenommen worden, Chemikalien zur möglichen Verwendung in einem Atomprogramm in ein nicht genanntes Land im Nahen Osten exportiert zu haben. Das Material könnte zur Urananreicherung genutzt werden, teilten die Justizbehörden am Donnerstag in Seoul mit. Der Verdächtige habe 15 Tonnen Kaliumbifluorid an eine Firma geliefert, die "verdächtigt wird, in ein Nuklearprogramm verwickelt zu sein", sagte Staatsanwalt Lee Hun Sang der Nachrichtenagentur AFP.

Kaliumbifluorid wird unter anderem verwendet, um Holzschutzmittel herzustellen. Der Handel mit der Chemikalie wird allerdings stark überwacht, da aus ihr auch Fluorid gewonnen werden kann. Dieses wiederum kann zur Urananreicherung und damit zum Bau von Atomwaffen genutzt werden.

Der 45-jährige Geschäftsmann war bereits im vergangenen Dezember vom südkoreanischen Geheimdienst festgenommen worden, als er 25 Tonnen Kaliumbifluorid in das gleiche Land exportieren wollte. Er wurde damals aber nicht angeklagt, da er angegeben hatte, nicht gewusst zu haben, dass das Material als strategisch eingestuft ist. (APA)