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REUTERS/Jason Lee
Wie chinesische User des Chinese-Forums berichten, ist das freie Lexikon für die Einwohner der Volksrepublik wieder zugänglich.

Blockade

Die Regierung hatte seit 2004 die Seite insgesamt dreimal blockiert und so einen massiven Eingriff in die Informationsgewinnung der Millionen Internetnutzer vorgenommen. Die Wikipedia-Anwender gaben zusätzlich zu bedenken, dass eine derartige Maßnahme äußerst negative Folgen auf die Entwicklung der chinesischen Wiki-Gemeinschaft haben würde. Zudem würden so zahlreiche Informationen über die Kultur und Lebensart der vielfältigen Bevölkerung nicht an die Öffentlichkeit gelangen.

Berg-und-Tal-Fahrt

Die Geschichte der Informationsblockade ist mittlerweile lang und von ständigen Up und Downs gekennzeichnet. Von welcher Dauer die Freigabe dieses Mal sein wird, ist schwer Abzuschätzen und hängt – so die Befürchtungen – einzig und allein von der Willkür der verantwortlichen Behörden ab.

Keine Kompromisse

Während sich bestimmte Kreise der Gemeinschaft darum bemühen kontroverse Themen neutraler aufzubereiten, damit die Regierung keinen Anlass hat, um die Seite zu sperren, verbittet sich Wikipedia-Gründer Jimmy Wales jegliche Selbstzensur.

Stellungnahme Jimmy Wales

Auf die Frage vom Webstandard, ob Wikipedia künftig ähnliche Zensurmaßnahmen ergreifen würde wie Google, entgegnete Wales mit einem kategorischen "niemals". Wörtlich meinte er:

"Google wurde härter als alle anderen Unternehmen für sein Vorgehen in China kritisiert, obwohl andere Konzerne wesentlich restriktiver agieren. Dennoch befürworte ich Googles Vorgangsweise nicht. Es ist undenkbar, dass Wikipedia sich jemals auf Zensurmaßnahmen einlassen wird." (zw)