Die notwendigen Qualifikationen dazu seien vorhanden, gibt sich Grünen Chef Alexander Van der Bellen bei der Pressekonferenz am Donnerstag überzeugt, Stoisits seie eine "Ikone" auf dem Gebiet Menschen- und Bürgerechte. Schließlich sei sie "immer schon nominell die Anwältin des Volkes" im Parlament gewesen. Die Grünen werden den Anspruch auf den Posten in der Volksanwaltschaft definitiv erst ab Juli 2007 stellen, so Van der Bellen. "Da ist die Rechtslage eindeutig". Dass das BZÖ die Position aus Gründen ungeklärter Rechtsnachfolge noch für sich reklamieren könnte, bezweifelt Van der Bellen: "Für ein halbes Jahr den Volksanwalt zu besetzen, ist einfach nicht attraktiv." Der amtierende Volksanwalt Ewald Stadler wird ja ins Parlament wechseln, die Funktionsperiode läuft jedoch noch bis Ende Juni 2007.
Mandatsgleichheit
Van der Bellen bezweifelt, dass die FPÖ auch nach Ablauf der Funktionsperiode noch Ansprüche auf den Posten des Volksanwaltes stellen könnte. Im Gesetz heißt es zu diesem Thema, dass die drei mandatstärksten Parteien die Volksanwälte stellen sollen. Die FPÖ und die Grünen haben beide 21 Mandate.
"Traumjob" Volksanwältin
Terezija Stoisits selbst gibt zu, von der Nominierung überrascht worden zu sein, die Volksanwältin sei aber mehr ein "Traumjob" als die Nationalratspräsidentin. Ein Posten, für den Stoisits in letzter Zeit wiederholt gehandelt wurde und für den sie bereits vor vier Jahren aus vierter Parteiposition kandidierte.