Wien - Hygiene kostet - trotz ihres unbestrittenen Werts aber manchmal mehr als notwendig: Auf die - durchaus vermeidbaren - Folgen der Produktion von Klopapier macht die Umweltorganisation WWF aufmerksam. "Die
Hersteller müssen endlich viel mehr Recyclingpapier oder FSC-Papier
verwenden anstatt die Wälder dieser Welt in den Toiletten
hinunterzuspülen", forderte WWF-Waldexpertin Julitta Berchtold. In
einem aktuellen Test der Organisation erreichte lediglich SCA-Tissue ("Danke")
einen guten Wert.
Der WWF untersuchte die fünf größten europäischen Produzenten von
Klo- und Hygienepapier auf den Altpapiergehalt ihrer Produkte und
deren Umweltverträglichkeit: Außer "Danke" mit 69 Prozent erreichte
Metsa Tissue mit 53 Prozent ein befriedigendes Ergebnis. "Kimberly
Clark" (40 Prozent), "Procter und Gamble" (34 Prozent) und "Georgia
Pacific" (27 Prozent) "fielen dagegen zum wiederholten Mal durch eine
sehr schwache Umweltleistung auf", hieß es in der Aussendung.
Klopapier, Servietten, Küchenrollen und Taschentücher bestehen in
den meisten Fällen aus Zellstofffasern, die aus frisch gefällten
Bäumen hergestellt werden. "Die Firmen sollten daher für ihre
kurzlebigen Produkte mehr Recyclingpapier einsetzen: Nach wie vor
werden sinnlos riesige Waldgebiete vernichtet und Tausende Tier- und
Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht, nur damit der Farbton
unseres Toilettenpapiers etwas heller ist", so der WWF. Die
Organisation forderte die Unternehmen dazu auf, erheblich mehr
Recyclingprodukte anzubieten. (APA/red)