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Foto: Reuters/Voskresensky
Wien - Titelverteidiger Allianz Swans Gmunden dürfte in der kommenden Saison der Basketball-Bundesliga der Herren (ÖBL) ernsthaft Gefahr laufen, seine Vormachtstellung einzubüßen. In den vergangenen beiden Spielzeiten hatten sich die Gmundner jeweils in überzeugender Manier zum Meister gekrönt. 2006/2007 meldet vor allem der Lokalrivale WBC Kraftwerk Wels trotz der Supercup-Niederlage vergangenen Samstag Ambitionen an.

Wels hat Titel im Visier

"Wir haben ein ehrgeiziges Ziel und das lautet Meistertitel", erklärte Wels-Coach Raoul Korner. "Aber die Dichte in der Liga ist so groß wie nie zuvor. Zum Erfolg könnte unsere Kontinuität führen." Meister Gmunden hat sein Team um Liga-Topscorer De'Teri Mayes nämlich an mehreren Positionen umgebaut. "Es ist zwar noch nicht eingespielt, aber von der Qualität her sogar besser als noch im Vorjahr", versicherte Swans-Manager Harald Stelzer.

Bereits am kommenden Montag (19:15 Uhr/live Premiere Austria) treffen die beiden oberösterreichischen Rivalen im Schlager der ersten Runde in Gmunden erneut aufeinander. Als ob das nicht bereits genug wäre, stehen sich die beiden Titelkandidaten auch im Cup-Achtelfinale gegenüber. Das ergab die Auslosung am Mittwoch in Wien.

Aufrüsten in Fürstenfeld

Der Bundesliga-Titelkampf lässt sich allerdings nicht auf das Duell Wels - Gmunden reduzieren. Neben den oberösterreichischen gelten auch die steirischen Klubs als Mitfavoriten. Die Vorzeichen könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Während der ehemalige Serienmeister Bulls Kapfenberg (2001-2004) nach dem Rückzug des Hauptsponsors einen finanziellen Aderlass hinnehmen musste und vor allem auf die Künste von Erfolgstrainer Michael Schrittwieser vertraut, traten die Raiffeisen Fürstenfeld Panthers als Großeinkäufer der Liga auf den Plan.

Neben dem ehemaligen Liga-MVP Jason Detrick (USA) wechselten unter anderem auch die österreichischen Nationalspieler David Jandl (Gießen 46ers/GER), Christian Kollik (Kapfenberg) und Thomas Schreiner (St. Pölten) zum Vizemeister von 2002, der in der Vorsaison noch um den Klassenerhalt gezittert hatte. Neo-Coach Pit Stahl - einer der ersten Förderer von NBA-Superstar Dirk Nowitzki - hat insgesamt neun neue Spieler zur Verfügung.

Oberwart als gefährlicher Außenseiter

"Jeder Spitzensportler will Meister werden. Mit diesem Kader wollen wir das auch", erklärte der Deutsche, der 2005 bereits Oberwart zum Vizemeistertitel und Cupsieg geführt hatte. Die Burgenländer haben sich mit den drei Legionären Adam Boone, Turner Trofholz und Corey Muirhead verstärkt, die allesamt von namhaften US-Colleges kommen, und gelten daher ebenso wie die Traiskirchen Lions als gefährlicher Außenseiter.

Laut neuem Modus kämpfen die besten acht Teams des von zwölf Mannschaften bestrittenen Bundesliga-Grunddurchganges in der Meisterrunde (H1) um sechs Plätze im Viertelfinal-Playoff ("best of five"). Die beiden besten Teams haben in der ersten Runde ein Freilos und greifen im Semifinale ein. Dort hatten sich Gmunden und Wels in der Vorsaison jeweils sicher 3:0 gegen Traiskirchen bzw. Kapfenberg durchgesetzt.

Neben der Neuauflage des Finales stehen zum Auftakt am Wochenende zwei weitere Derbys auf dem Programm. In Niederösterreich trifft der sechsmalige Champion St. Pölten auf die favorisierten Traiskirchen Lions, bei denen "Enfant terrible" Stjepan Stazic den Abgang von Topscorer Mike English kompensieren soll. In einem burgenländischen Duell empfangen die Mattersburg 49ers den Aufsteiger Güssing Knigts bei dessen Oberhaus-Premiere.

Zweiter Aufsteiger sind die Basket Clubs of Vienna. Die Bundeshauptstadt ist damit erstmals seit 2001 und dem finanziellen Niedergang des Vorgängerklubs wieder erstklassig - die Etablierung in der Liga und des Basketball-Sports in Wien sind die vorrangigen Ziele. Die Dukes aus Klosterneuburg hatten sich nur auf Grund des freiwilligen Rückzuges von Feldkirch in der höchsten Spielklasse gehalten. Die Wörthersee Piraten gastieren in Kapfenberg.(APA)