Groß

ist bei einem Treffen historischer Fahrräder natürlich die Neigungsgruppe Flohmarkt. Besonders groß ist sie bei einem großen Treffen, und das größte Treffen Deutschlands ist die Velocipediade.

foto: florian freund

Der

Flohmarktbesucher bei einer Velocipediade zeichnet sich besonders durch Munterkeit aus, wie man sie werktätigen Menschen an einem Wochenende zu jener Tageszeit nie zutrauen würde.

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Um die Munterkeit

zu erlangen, benützt der Fahrradsammler eine innere Uhr, die man sich mechanisch tickend vorstellen darf, keinesfalls elektronisch digital. Schrillt die innere Uhr, dann klopft der Fahrradsammler sogleich geschmeidig auf den Ausschaltknopf des inneren Weckers, weil je weniger benachbarte Sammler er aufweckt (gilt besonders am Campingplatz, der bei einer Velocipediade traditionell gut bevölkert ist), desto ungestörter ist er beim frühen Einkauf

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Nicht unbedingt

teilt die Munterkeit des frühen Einkäufers der frühe Verkäufer, was die Chance des frühen Einkäufers natürlich drastisch erhöht. Ja, ich habe wieder ein wenig Geld ausgegeben und nachher ein kleines Sackerl mit Pretiosen heimgenommen, das gehört so, das muss so sein.

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Natürlich

wird bei der Velocipediade auch radgefahren. Bei der Nachtausfahrt am Freitag kann man erstens feststellen, ob man die Leute, die man meistens ein Jahr nicht gesehen hat, auch im Dunkeln erkennt.

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Und zweitens,

ob die Reifen des eigenen Rades beim Stehen im Keller vielleicht spröde geworden sind. Man muss dazu nicht viel tun außer aufpumpen und fahren, und wenn der Reifen dann platzt, dann war er spröde. Zum Glück ist die Nachtausfahrt nicht allzu lang, man kann locker zurück auf den Campingplatz schieben, wie ich jetzt weiß, und bis man den Ersatzreifen montiert hat, sind die anderen auch schon wieder zurück.

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Am nächsten Tag

wird dann länger gefahren, immerhin bietet die Gegend rund um den Bodensee (Zeppelinmuseum!) feine Reiseziele, die stilistisch auch perfekt zum Oldtimerrad passen.

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Man kann dann

am Start auch prüfen, ob der am Vortag montierte Ersatzreifen durch langes Herumliegen im Kasten spröde geworden ist, und was soll ich sagen: Es war nicht die reine Freude, den Knall zu hören, und der Flohmarkt war beinahe schon wieder abgebaut, aber irgendwie ist sich bis zum Mittagessen doch noch alles ausgegangen.

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Beachtlich

ist ja die Vielfalt der Oldtimerräder, die beweist, dass nicht alles Alte schwarz und schwer war: Es gibt die Rennräder, feinsinnig im Design und so früh bunt geworden, dass ihnen der Laie ihr Alter niemals ansieht; es gibt Liegeräder, die ihrer Zeit zu weit voraus waren.

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Und es gibt

natürlich Hochräder und Hochrad-Replikas, die Banktipps fürs Einfangen der Sympathien am Wegesrand.

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Am Sonntag

finden dann die Rennen statt, auf einem Rundkurs in Friedrichshafen, der nur an diesem Tag ein Rundkurs sein darf. Kein einziger Reifenplatzer während der Bewerbe. (Text: Dietrich P. Dahl, Fotos: Florian Freund, derStandard.at, 10.10.2006)

Link
Velocipediade 2006

>>>Impressionen von der Velocipediade

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