Cotabato - Eine Bombenexplosion im Süden der Philippinen hat am Dienstag mindestens sechs Menschen das Leben gekostet. 29 weitere wurden durch den Anschlag verletzt. Die Behörden verdächtigen Islamisten.

Der Polizeichef der Provinz Nord Cotabato, Federico Dulay, sagte, bei dem Sprengkörper habe es um eine umgebaute Mörsergranate gehandelt. Dulay hatte zuvor von zwölf Todesopfern gesprochen, die die Explosion während eines Stadtfestes in Makilala gekostetet habe. Demgegenüber gab Provinzgouverneur Emmanuel Pinol die Zahl der Toten mit sechs an.

Bürgermeister Onofre Respicio erklärte, bei der Einlieferung der Opfer in zwei Krankenhäuser seien einige Leichen doppelt gezählt worden. Von den Verletzten seien neun in ernsthaftem Zustand und würden operiert.

Gouverneur Pinol warnte vor einer einer weiteren Explosion. Diese Art von Anschlägen würde immer mittels dreier Explosionen durchgeführt, sagte Pinol. Dienstag vormittag waren durch eine Explosion auf einem Markt in der Stadt Tacurong vier Menschen verletzt worden. Danach detonierte ein Sprengkörper in einer Bar in Makilala.

Die örtlichen Behörden halten eine Urheberschaft der islamistischen Extremistengruppe Jemaah Islamiah (JI) für möglich, die die Errichtung eines Kalifats in Südostasien anstrebt.

Augenzeugen in Makilala sahen, wie ein Mann mit einem Plastiksack an einem Getränkestand eine Flasche Wein kaufte und wieder fortging. Kurz darauf kam es zu der Explosion. Die Stadt mit rund 60.000 Einwohnern liegt in der Provinz Nord-Cotabo auf Mindanao, rund 960 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila. Dort sind muslimische Separatisten aktiv.

Auf dem Festplatz vor dem Rathaus waren zum Zeitpunkt der Explosion Hunderte von Menschen versammelt, sagte ein Armeesprecher. Die Bevölkerung feierte ein Erntedankfest mit Buden und einem Flohmarkt sowie den 52. Jahrestag der Stadtgründung.

Bei dem Anschlag in der nahe gelegenen Stadt Tacurong könnte es sich nach Armeeangaben um einen Racheakt der Jemaah Islamiyah gehandelt haben. Die Armee hatte vor wenigen Tagen die Frau eines der meistgesuchten Jemaah-Führer festgenommen. Der Mann namens Dulmatin ist Hauptverdächtiger des Bombenanschlags auf Bali, bei dem 2002 mehr als 200 Menschen ums Leben kamen, überwiegend australische Touristen. (APA/Reuters/AP/dpa)