Wien - Die österreichische Politik ist fest in Männerhand: 88 Jahre nach der Erlangung des Wahlrechts sind Frauen nur zu einem Drittel in allen politischen Ebenen der Repräsentation (Nationalrat, Bundesrat, Gemeinderäte) vertreten. Demokratie gilt in der westlichen Welt als einzig mögliche Regierungsform. Anderseits sind sinkende Wahlbeteiligung und wachsende Unzufriedenheit mit den politischen RepräsentantInnen und Institutionen Anzeichen eines Demokratiedefizits.

Für Frauen war Demokratie immer schon eine doppelbödige Angelegenheit. Lange Zeit waren sie von einer politischen Teilhabe ausgeschlossen. Doch auch formal gleiche Rechte haben nicht zu einer gleichberechtigten Teilhabe an gesellschaftlicher Macht geführt.

Programm

Vier Tage lang wird die Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Vorträge beschäftigen sich u.a. mit pluralistischen Demokratiekonzepten (Chantal Mouffe), Fragen der Ökonomie (Luise Gubitzer) und mit Demokratisierung in postkolonialen Kontexten (María do Mar Castro Varela und Nikita Dhawan). Die Workshops befassen sich mit Themen wie Migration, Medien und Demokratiebewusstsein, Gender Budgeting, der Demokratie und ihren Ausgrenzungen oder Neuen Technologien und Geschlechterdemokratie. Eine Lesung (Barbara Hundegger), Kabarett (Marie Thérèse Escribano, die am 16. Oktober das Silberne Ehrenzeichen der Stadt Wien verliehen bekommt) und eine Podiumsdiskussion runden das vielfältige Programm ab.

Am Ende der Tagung ist eine öffentliche Erklärung zu feministischer Demokratiekritik geplant.

Im Rahmen der Tagung feiert die Frauhetz auch ihr 15jähriges Bestehen mit einem Fest (Konzert: Les Reines Prochaines). (red)