Die Telekom Austria-Mobilfunktochter Mobilkom hat einen Bericht der Laibacher Tageszeitung "Dnevnik" (Montagsausgabe) dementiert, wonach die Mobilkom an einem Einstieg bei der halbstaatlichen Telekom Slovenije interessiert sei. TA- und Mobilkom-Chef Boris Nemsic sondiere derzeit, ob sich die Mobilkom von der slowenischen Mobilfunk-Tochter si.mobil trennen könne, um bei Telekom Slovenije einzusteigen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf "gut informierte Quellen".

Gerüchte

Man kenne diese Gerüchte, die Mobilkom sei aber "nicht an der Telekom Slovenije interessiert" und wolle auch nicht die si.mobil bzw. Anteile daran verkaufen, betonte Mobilkom-Sprecherin Daniela Winnicki-Eisenhuth am Montag auf APA-Anfrage. Die Mobilkom hält 100 Prozent an si.mobil.

"Absurd"

Nemsic hatte einen möglichen Einstieg bei der Telekom Slovenije in einem "Dnevnik"-Interview bereits vor einem Monat mit dem Verweis auf Wettbewerbsprobleme zurückgewiesen. si.mobil und die Mobilfunk-Tochter von Telekom Slovenije, Mobitel, haben nämlich gemeinsam einen fast 100-prozentigen Marktanteil in Slowenien. Es wäre somit "absurd", wenn der si.mobil-Eigentümer auch Mobitel übernehmen könnte. Das sei in keinem Staat der EU möglich.

Troubles

Mit einem Verkauf der si.mobil, die schon seit Jahren gegen die übermächtige Konkurrenz des bisher staatlichen Konkurrenten Mobitel kämpft, wäre die Mobilkom Austria dieses Problem los. Laut "Dnevnik" soll ein Verkauf an den britischen Kooperationspartner Vodafone erwogen werden. Offiziell bestätigt wurden diese Angaben freilich nicht. "Informationen darüber, dass wir uns mit der Vodafone-Gruppe über den Verkauf unseres si.mobil-Anteils unterhalten, sind nicht richtig", hieß es aus dem Büro Nemsic zur Zeitung. Auf die Nachfrage, ob die Möglichkeit eines Verkaufs damit ausgeschlossen werde, hieß es jedoch, derartige Gespräche seien in der Telekommunikationsbranche üblich.

Die bisher staatliche Telekom Slovenije ist Anfang Oktober zu fünf Prozent an die Börse gegangen. Zehn weitere Prozent wurden an slowenische Privatinvestoren verkauft, fünf Prozent sollen an Anleger gehen, die sich verpflichten, die Papiere zumindest drei Jahre zu halten. 39 Prozent der Telekom Slovenije sollen an einen strategischen Partner in zwei Schritten veräußert werden. Zunächst ist geplant, 25 Prozent zu verkaufen und dem Käufer eine Option für die restlichen Anteile einzuräumen. (APA)