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Vonlanthen: "Die vermeintlich schlechtere Mannschaft ist gegen die bessere meistens mehr motiviert."

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Wien - Johan Vonlanthen will sich nicht der öffentlichen Meinung in seinem Heimatland Schweiz anschließen, die von einem klaren Sieg der Eidgenossen am Mittwoch (20:30 Uhr/live ORF1) im Länderspiel gegen das ÖFB-Team ausgeht. "Ich bin überzeugt, dass die Österreicher ein gutes Spiel machen werden. Vielleicht erwischen sie ja einen guten Tag und die Schweiz spielt schlecht", erklärte der Salzburg-Legionär vor dem Duell der EURO-Partner auf dem Innsbrucker Tivoli neu. Sollte den Hickersberger-Schützlingen tatsächlich eine Überraschung gelingen, wäre beim westlichen Nachbarn laut Vonlanthen "einiges los. Die Leute erwarten einen Sieg, alles andere wäre wahrscheinlich eine Enttäuschung", vermutete der 20-Jährige. Der aktuelle Klassenunterschied könnte laut Vonlanthen ein Vorteil für Österreich sein. "Die vermeintlich schlechtere Mannschaft ist gegen die bessere meistens mehr motiviert."

An der klaren Favoritenrolle der Eidgenossen gebe es aber nichts zu rütteln. "Die Schweiz schwimmt momentan auf der Euphoriewelle. Für Österreich wird es schwer, denn die Schweizer spielen alle in Top-Ligen", betonte der Offensivspieler, dessen Landsleute sich für die Innsbruck-Partie einiges vorgenommen haben. "Dieses Match ist mehr als ein Freundschaftsspiel, es geht auch ums Prestige. Die Schweizer wollen zeigen, dass sie das bessere Nationalteam der EM-Veranstalter haben."

Vonlanthen wird das Spiel voraussichtlich als Tribünengast mitverfolgen - dabei hatte er bis zuletzt auf eine Einberufung durch Teamchef Köbi Kuhn gehofft. "Ich hätte eigentlich damit gerechnet, gegen Österreich schon wieder mit dabei zu sein. Früher oder später wird es aber wieder klappen. Ich muss einfach immer konstant meine Leistung bringen."

Der Schweizer lag zuletzt mit seinem Verband im Clinch, nachdem er wegen einer Verletzung nicht für die WM nominiert worden war, obwohl ihm seine persönlichen Ärzte Grünes Licht erteilt hatten. "Das ist schlecht gelaufen. Die Ärzte der Schweiz und meine privaten Ärzte haben das Problem noch immer nicht geklärt. Da wird noch diskutiert. Ich wollte unbedingt bei der WM spielen. Das wäre eine große Chance gewesen."

Trotz der Differenzen besteht weiterhin Kontakt zum Teamchef. "Ich habe überhaupt keine Probleme mit Köbi Kuhn. Er ist ein guter Trainer und weiß, was ich kann. Ich habe auch zuletzt länger mit ihm gesprochen", meinte der gebürtige Kolumbianer, der auf eine baldige Rückkehr in die "Nati" hofft. "Mein Ziel ist es, gegen Brasilien im November wieder dabei zu sein. Ich weiß, dass dafür ein Stammplatz in Salzburg Voraussetzung ist, aber ich habe in den letzten Wochen gezeigt, dass ich in die Anfangsformation zurück will." (APA)