Bagdad - Ein Selbstmordattentäter hat am Samstag in der nordirakischen Stadt Tel Afar, 80 Kilometer westlich von Mosul, mindestens zehn Menschen mit in den Tod gerissen. Weitere sechs Iraker seien verletzt worden, als der Attentäter mit seinem Fahrzeug in einen irakischen Militärkontrollpunkt fuhr und sich in die Luft sprengte, bestätigte die örtliche Polizei. US-Truppen und irakische Sicherheitskräfte legten indes die Erdölstadt Kirkuk mit einer groß angelegten Razzia gegen Aufständische lahm.

Unter den Toten des Anschlags in Tel Afar waren auch zwei irakische Soldaten. Die Stadt an der Grenze zu Syrien kommt trotz mehrfacher jüngster Offensiven des US-Militärs nicht zur Ruhe. 14.000 Mann an Militär und Sicherheitskräften waren am Samstag in Kirkuk im Einsatz, um eine umfassende Ausgangssperre durchzusetzen und nach Aufstands- und Terrorverdächtigen zu suchen.

Kirkuk, die Hauptstadt der Provinz Tamim, ist zwischen sunnitischen Arabern, Kurden und Turkmenen umkämpft und leidet unter häufigen Anschlägen. Die Provinz ist reich an Ölvorkommen. Unter der Herrschaft von Saddam Hussein waren Zehntausende Kurden vertrieben wurden. Die durch den US-Einmarsch 2003 erstarkten Kurden planen nun, die Provinz ihrer föderalen Region im Nordirak einzugliedern.

In Hilla, 100 Kilometer südlich von Bagdad, tötete eine Mörsergranate zwei Zivilisten. Es war nicht klar, wer das Geschoss abfeuerte. In Bagdad erschossen Unbekannte den Kapitän der irakischen Handball-Nationalmannschaft, Nassir Shamil. (APA/dpa)