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AP Photo/Christof Stache
Viele meinen aber, es gebe ein spezifisches "interkulturelles", "ethisches", "globales" Management und zelebrieren diese als eigene Disziplinen. Als Königsfacette kommt dann noch ein "bisschen Leadership" dazu.

Wirksames ("richtiges und gutes") Management hingegen unterliegt Gesetzmäßigkeiten, die nichts mit diesem Facettenreichtum zu tun haben. Management dient letztlich der Transformation von Wissen in Nutzen und daher ist es nicht Funktionen oder Hierarchiestufen oder gar nur der Wirtschaft vorbehalten. Im Gegenteil - es betrifft alle Menschen, die in Organisationen arbeiten oder in der "Wissensökonomie" Wissen in Nutzen transformieren.

Wirksames Management lässt sich auf sechs Grundsätze zurückführen:

  • Ausrichtung auf Resultate: Was am Ende wirklich zählt, sind weder die geleistete Arbeit noch die entstandenen Mühen und Anstrengungen, sondern ausschließlich die erzielten Ergebnisse.
  • Beitrag zum Ganzen: "Was kann ich tun, um für das Ganze und nur den unmittelbaren Aufgabenbereich einen Beitrag zu leisten?" ist in Zeiten stärkerer Arbeitsteilung die entscheidende Frage und setzt den Blick "über den Tellerrand" voraus.
  • Konzentration auf Weniges: Die Einhaltung der ersten zwei Grundsätze erzwingt es, sich zu konzentrieren. Von besonderer Bedeutung ist das für Kopfarbeiter, denn ergebnisorientierte, geistige Arbeit verlangt oft lange und ungestörte Zeiteinheiten.
  • Stärken nutzen: Die Individualität von Menschen zeigt sich u.a. in ihren jeweils sehr verschiedenen Stärken und Schwächen. Aus Effizienzgründen gilt es, die vorhandenen Stärken zu nutzen anstatt Schwächen zu kompensieren. Für Führungskräfte gilt, diese Frage nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Mitarbeiter zu stellen.
  • Vertrauen schaffen: Wem es gelingt, mit seinem direkten Umfeld eine robuste Vertrauensbasis zu schaffen, kann damit unvermeidbare Führungsfehler ausgleichen.
  • Konstruktives Denken: Erfolgreiche Manager denken positiv und konstruktiv. Ihr Denken und damit ihre Erwartungen zu steuern führt von der Problem-Fokussierung zur Nutzung von Chancen - und von Fremdmotivation zu Selbstmotivation.

Führungsgrundsätze sind umso wichtiger, je mehr Arbeitsteilung erforderlich ist, je dezentraler eine Organisation aufgebaut ist und je mehr Personen dazu beitragen. Eine Erfolgsvoraussetzung in vernetzten Wissensgesellschaften! (Martin Hagleitner, Der Standard, Printausgabe 7./8.10.2006)