Washington - Künftig sollen Studenten der US-Eliteuniversität Harvard wieder Theologie belegen. Dies empfiehlt eine interne Fakultätskommission, wie US-Medien am Freitag berichteten. Nach jahrelangen kontroversen Debatten darüber, welche Fächer zum Pflichtcurriculum gehören sollen, sprach sich die Kommission nun dafür aus, im Grundstudium neben US-Geschichte und Ethik auch wieder Theologie zu unterrichten. Die endgültige Entscheidung gilt als Formsache, berichtet Kathpress am Freitag.

Keine Mission

Das 1636 von Nathaniel Eaton in Cambridge gegründete John-Harvard-College war ursprünglich Ausbildungsstätte für reformiert-kongregationalistische Geistliche. Harvard sei heute zwar keine Institution mit religiöser Mission mehr, heißt es in der Empfehlung. Religion sei aber ein Faktum, "das den Harvard-Absolventen in ihrem Leben begegnen wird".

Harvard-interne Befragungen ergaben den Berichten zufolge, dass 94 Prozent der Erstsemestrigen regelmäßig religiöse Fragen diskutieren und 71 Prozent Gottesdienste besuchen. "Als Akademiker müssen wir uns nicht mit Religion beschäftigen, wenn wir nicht religiös sind. Aber als Menschen und Entscheidungsträger da draußen in der Welt müssen wir uns damit auseinander setzen", begründete Kommissionsmitglied und Philosophie-Professorin Alison Simmons die Entscheidung. (APA)