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Beitrag des spanischen Künstlers Antoni Miralda zur 27. Biennale von Sao Paulo.

Foto: REUTERS/Caetano Barreira
Sao Paulo/Wien - Die 27. Biennale in Sao Paulo öffnet am Samstag ihre Tore. Diese wichtigste internationale Kunstschau Lateinamerikas ist bis zum 17. Dezember geöffnet und steht heuer unter dem Motto "Wie man zusammenleben kann". 118 KünstlerInnen wurden eingeladen. Aus Österreich ist Florian Pumhösl vertreten.

Artists-in-residence

Der Wiener (Jahrgang 1971), der seit Beginn der 1990er Jahre im Bereich der kontextualen Kunst arbeitet, ist seit Anfang August als einer von acht Artists-in-residence in der Stadt und hat dabei u.a. in der Casa Modernista im Süden von Sao Paulo einen abstrakten, von Surrealisten und die Avantgarde des 20. Jahrhunderts beeinflussten 15-minütigen Film gedreht.

Laut Co-Kurator José Roca ist die 7,8 Millionen Dollar teure Kunstschau "neben der Documenta in Kassel und der Biennale Venedig eine der drei größten internationalen Kunstausstellungen der Welt". Auf Initiative der Chef-Kuratorin Lisette Lagnado habe man dieses Jahr eine kühnere und noch mehr an der gegenwärtigen Kunstpraxis orientierte Biennale zusammengestellt, sagte Biennale-Präsident Manuel Francisco da Costa auf einer Pressekonferenz.

Politisches Konzept

Man habe den demokratischen Geist der Biennale verstärkt und versuche auch, die Bewohner der Vorstädte von Sao Paulo miteinzubeziehen. Das Generalthema "Wie man zusammenleben kann" sei ein zutiefst politisches Konzept, das kontroverse Diskussionen auslösen und die Auseinandersetzung der zeitgenössischen Kunst mit Problemen des Alltagslebens, der globalisierten Welt und der sozialen Bruchlinien fördern möchte. Aus diesem Grund habe man auch auf die klassische Länder-Aufteilung verzichtet. "Die Diskussion zum Thema 'Wie man zusammenleben kann' - ein starker Titel, der politisch und poetisch zugleich ist - , schließt alle Nationalismen aus", betonte Lisette Lagnado.

Das neue Format der Biennale schließt auch Seminare über Toleranz und Demokratie, Filmvorführungen, Interventionen und Aktionen im Stadtraum mit ein. "Das ist nicht die einzige mögliche Biennale, sondern ein Vorschlag, eine Frage", erläuterte Adrian Pedrosa vom Kuratoren-Team. (APA)