München - Warnstreiks von Bahn-Beschäftigten in Bayern haben den Zugverkehr am Freitag deutschlandweit beeinträchtigt. Der Ausstand legte die Hauptbahnhöfe München und Nürnberg am Morgen weitgehend lahm. Rund 180 ICE-, Regional- und Nahverkehrszüge fuhren entweder gar nicht oder mit Verspätungen bis zu zwei Stunden, wie Deutsche-Bahn-Sprecher Horst Staimer sagte.

Die Gewerkschaften Transnet und GBDA fordern Beschäftigungsgarantien bei der Privatisierung der Deutschen Bahn. Wenn die DB kein Angebot vorlege, werde es "weitere Maßnahmen" geben, sagte der Vorsitzende ihrer Tarifgemeinschaft, Alexander Kirchner, in Nürnberg. Am Wochenende sind nach Angaben von Transnet aber keine Aktionen geplant.

Zwischen 05.30 und 8.00 Uhr hatten 320 Lokführer, Zugbegleiter, Rangier- und Stellwerksmitarbeiter in Nürnberg und München die Arbeit niedergelegt. In beiden Hauptbahnhöfen konnten Züge weder ein- noch ausfahren. In München endeten und starteten verspätete Fernzüge in völlig überlasteten Bahnhof Pasing. Die Folgen seien noch bis Hamburg und Berlin zu spüren gewesen, sagte Staimer. In Nürnberg stand auch die S-Bahn still. Erst am frühen Nachmittag fuhren alle Züge wieder fahrplangemäß.

Die Gewerkschaften wollen eine Fortführung der bis 2010 vereinbarten Job-Garantie für rund 130.000 Beschäftigte unabhängig von der Privatisierung erreichen. Die Bahn AG lehnt dies ab. Die Streiks, die zuvor schon in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Berlin stattgefunden hatten, sollen nach den Worten von Transnet-Sprecher Michael Klein so lange fortgeführt werden, bis die Bahn ein Angebot mache. (APA/AP)