Keine Panik, jedoch eine rege Diskussion löste FP-Gemeinderat Herbert Madejski mit seiner Beschwerde aus, türkische Vereine würden alte Häuser aufkaufen und zu Gebetshäusern umbauen. Dieser "Wildwuchs" sei von der Bevölkerung nicht erwünscht und die Vereine würden sich bei den Umbauarbeiten nicht an die gesetzlichen Vorschriften halten. Fraktionskollege Harald Stefan wies auf die Unvereinbarkeit der österreichischen und islamischen Kultur hin, die zu Parallelgesellschaften führe.
Korun kritisierte, die "Parallelgesellschaften" würden von der FP, die Integration ablehne, propagiert. Die FPÖ solle die Menschen "nach diesem grauslichen Wahlkampf" in Ruhe lassen, war die Aufforderung von Maria Vassilakou (Grüne), die betonte, dass Moscheen in Österreich immer als Vereinskonstruktionen geführt werden. Die Stadt habe andere Sorgen. Godwin Schuster (SP) sprach von einer "billigen Polemik" der FP, die nur davon lebe, dass "Leute aufgehetzt werden". In den 16 Jahren, in denen er Gemeinderat sei, habe die FPÖ keine einzige Integrationsmaßnahme unterstützt. Maßnahmen, um die andere Städte Wien beneideten. VP-Mandatarin Sirvan Ekici lieferte sich mit FP-Obmann Heinz-Christian Strache regelrecht ein Wortgefecht, in dem sie ihm vorwarf, Hass zu schüren. Wenn die FPÖ gegen Gebetshäuser sei, würde das der Verfassung widersprechen, merkte sie an. Tosenden Applaus erntete Omar Al-Rawi (SP), der sich gegen die islamfeindliche Debatte aussprach, und die Frage an Strache richtete, wer diesem das Recht gebe, an seine Haustür die Wahlkampfwerbung "Daham statt Islam" zu hängen.