Salzburg - Bernhard Sommer heißt der Träger des "Förderpreises für experimentelle Tendenzen in der Architektur" des Jahres 2006. Am Mittwoch hat die Jury Projekte und Preisträger dieses mit 5.000 Euro plus einem dreimonatigen Auslandsstipendium dotierten Preises in Salzburg präsentiert. Der Förderpreis wird seit 1988 alle zwei Jahre vergeben und ist heuer von der Salzburger Initiative Architektur organisiert worden.
Juror und Architekt Christian Knechtl vom Fachbeirat des Bundeskanzleramtes erklärte, es gehe bei diesem Preis nicht um direkte Realisierbarkeit von Projekten: "Uns interessiert die Qualität des Scheiterns, die geistige Vision und die architektonische Utopie. Ohne diese Qualitäten gibt es in der Architektur keine Weiterentwicklung. Die Einschränkungen durch Finanzierbarkeit oder technische Machbarkeit im Sinne einer Ö-Norm interessierte die Jury nur am Rande."
Ephemere Ansätze
Dennoch ist Bernhard Sommers Siegerprojekt "Transformer" zum Teil bereits realisiert. Ganz simpel mit Seilen zusammengespannte Kunststoff-Bälle dienen als Flugdach oder - in wenigen Stunden umbaubar - als Raumtrenner. Entworfen hat Sommer zudem eine Halle, deren Größe und Gestalt mit beweglichen Konstruktionselementen aus Stahl und Latex ebenfalls in kurzer Zeit veränderbar ist. "Mein Leitbild und zugleich künstlerisches Statement ist die Flüchtigkeit einer Wolke. Diese Idee verbinde ich mit Architektur", so der Wiener Architekt in Salzburg.