Bangkok - Thailands Militärregierung will einen neuen
Anlauf zur friedlichen Lösung der Unruhen im muslimischen Süden des
Landes nehmen. Das sagte Armeechef General Sonthi Boonyaratglin, der
die zivile Regierung von Premierminister Thaksin Shinawatra am 19.
September gestürzt hatte, am Donnerstag in Bangkok. Separatisten
kämpfen dort für mehr Eigenständigkeit. "Wir werden mit ihnen reden",
sagte Sonthi.
Die Regiereung Thaksin hatte vergeblich versucht, die drei
Unruheprovinzen mit hartem Durchgreifen in den Griff zu bekommen. Sie
verhängte vor einem Jahr das Ausnahmerecht. Damit können Verdächtige
ohne Angaben von Gründen festgenommen werden.
In den Provinzen Narathiwat, Pattani and Yala sind in den
vergangenen zwei Jahren mindestens 1.700 Menschen ums Leben gekommen.
Das Gebiet war früher ein eigenständiges islamisches Sultanat und
wird seit 1902 direkt von Bangkok aus regiert. 80 Prozent der
Einwohner sind Muslime. Insgesamt sind mehr als 90 Prozent der
Thailänder Buddhisten. (APA/dpa)
Die Putschisten hatten am vergangenen Sonntag den pensionierten
General Surayud Chulanont als neuen Premierminister vorgestellt. Er
soll die Amtsgeschäfte bis zu Neuwahlen Ende nächsten Jahres führen.
(Schluss) hf