Den stärksten Rückgang gab es laut Fessel bei den regelmäßigen katholischen Kirchgängern, nämlich von 69 Prozent im Jahr 2002 auf 57 Prozent. Die Stimmen der traditionellen ÖVP-Stammwählerschaft gingen dabei vor allem an die Grünen und die FPÖ, signifikant ist auch der Abgang an die Nichtwähler. Der Anteil der SPÖ-Wähler unter den Katholiken veränderte sich mit 33 Prozent im Vergleich zu 2002 (34 Prozent) kaum.
Protestanten sind SPÖ-Wähler
Protestanten sind vor allem SPÖ-Wähler mit 39 Prozent. Auf die ÖVP fielen 25 Prozent, auf die Grünen 12 Prozent. Auffällig ist der überdurchschnittliche Anteil an FPÖ- und BZÖ-Wählern unter den Evangelischen (14 und 5 Prozent). Diese Werte seien wegen der geringen Zahl von Protestanten, die am telefonischen Exit Poll teilnahmen, aber nur tendenziell aussagekräftig, so der Fessel-Meinungsforscher Peter Ulram.
Nur grobe Richtwerte ergab auch die Befragung von orthodoxen Christen und Muslimen. Hier lag die SPÖ mit 56 Prozent vor den Grünen mit 15 Prozent. "Man bräuchte eigene Studien über Personen mit Migrantenhintergrund", meinte Ulram. "Sprachliche und kulturelle Barrieren erschweren den Zugang zu diesen Menschen."