"Am Anfang standen letztlich nichts anderes als private Emotionen, intime Regungen, die durch ihr Aufeinandertreffen in eine Dynamik geraten sind – all jene 'magischen' Momente, die immer wieder beschworen werden, wie etwa die Arena-Besetzung."
"Einen Produktionsort, an dem individuelle Energien des Einspruchs transformiert werden, verwandelt in überindividuelle und damit erst politische Projekte. Sloterdijk hat dafür das schöne Wort ‚Zornbank‘ erfunden."
"Eine Zornbank wäre also eine Form, Leidenschaften zu organisieren, ihnen eine kollektive Gestalt zu verleihen. Diese, die Leidenschaften, sind dabei also das Rohmaterial, die Organisation – die Institution im engeren Sinne – das Produktionsmittel, das Produkt aber ist äußerst komplex. Nach außen hin ensteht ein neuer Player, denn der Sammlung vieler Unbehagen entspricht deren Metamorphose in ein poli_tisches Subjekt. Nach innen erhalten die 'Kunden' (Sloterdijk), die ihren emotionalen Schatz investiert haben, diesen verzinst als Identitätssicherung zurück."