Kabul - Knapp fünf Jahre nach Beginn ihres Einsatzes in Afghanistan übernimmt die Internationale Schutztruppe ISAF die Kommandogewalt im ganzen Land. An diesem Donnerstag geht das Kommando von den US-geführten Koalitionstruppen auch im unruhigen Osten Afghanistans auf die ISAF über. Die Ausweitung des Einsatzbereiches wird mit einer feierlichen Zeremonie im Hauptquartier der NATO-geführten Schutztruppe in der Hauptstadt Kabul begangen. Erst am Montag waren zwei US-Soldaten bei Kämpfen im Osten getötet worden.

Im Osten sollen rund 12.000 der insgesamt 20.000 Soldaten der US-geführten Koalition in Afghanistan unter ISAF-Kommando gestellt werden. Die ISAF verfügt bisher über etwas mehr als 20.000 Soldaten aus 37 Nationen. Die größten Truppensteller sind Großbritannien (5000 Soldaten), Deutschland (2750), die Niederlande (2000), Kanada (2000) und Italien (1600). Die deutsche Bundeswehr ist in Kabul und dem vergleichsweise ruhigen Norden Afghanistans stationiert.

Die Ende 2001 nach dem Sturz der Taliban gegründete ISAF war zunächst nur in der Hauptstadt Kabul und der näheren Umgebung eingesetzt. 2004 war die Ausdehnung in den Norden, im Jahr darauf die in den Westen abgeschlossen. Ende Juli diesen Jahres übernahm die ISAF auch das Kommando über den Süden des Landes, wo es seit dem Frühjahr zu den schwersten Gefechten seit dem Ende des Taliban-Regimes kommt. Hunderte Rebellen und zahlreiche ISAF-Soldaten vor allem aus Kanada und Großbritannien starben. (APA/dpa)