Wien - Ein geplatztes Fass mit Lösungsmittel hat am Montag und Dienstag für einen Großeinsatz der Wiener Feuerwehr mit 70 Mann gesorgt. Ein Bagger dürfte den Behälter mit Tetrachlorethylen bei Abbrucharbeiten auf einem Firmengelände in Penzing am Montagnachmittag beschädigt haben. Die braune Substanz trat aus, stechender kohlenwasserstoffartiger Geruch verbreitete sich, so die Feuerwehr in einer Aussendung. 17 Anrainer, die teils unter heftigen Kopfschmerzen litten, wurden in der Nacht auf Dienstag evakuiert.

Bei einer Untersuchung der Baustelle in der Gusenleithnergasse 9 fanden die Einsatzkräfte am Dienstag insgesamt vier leere und acht volle 50-Liter-Fässer mit dem Lösungsmittel. Mit Spezialfahrzeugen wurden die Behältnisse zum Gelände der Entsorgungsbetriebe Simmering (EbS) transportiert, sagte ein Sprecher der Feuerwehr zur APA. Am Nachmittag war man damit beschäftigt, den "kontaminierten Boden" abzutragen, erklärte der Permanenzingenieur des Wiener Magistrats, Michael Kaindl. Seitens der Polizei laufen nun Ermittlungen, ob eine Umweltgefährdung vorlag und wer für die Ablagerung der Fässer verantwortlich ist, sagte Major Gerhard Winkler von der Kriminaldirektion 1.

Am Montagabend gegen 19.00 Uhr alarmierten Bewohner des angrenzenden Hauses die Einsatzkräfte, weil sie den stechenden Geruch bemerkt hatten. Nach Untersuchungen eines Chemikers der Feuerwehr wurden 17 Anrainer evakuiert. Die Betroffenen verbrachten die Nacht in einem Notquartier der Stadt Wien. Am Dienstag gegen 14.00 Uhr konnten sie laut dem Permanenzingenieur in ihre Wohnungen zurückkehren.

Der Geruch auf der Baustelle glich dem Gestank in einer Putzerei, schilderte der Feuerwehr-Sprecher. Tetrachlorethylen sei früher in der chemischen Reinigung zum Einsatz gekommen. Die Gusenleithnergasse war am Dienstagnachmittag gesperrt. Die Feuerwehr wollte den Einsatz bis zum Abend beenden. (APA)