Die Aktien der heimischen Telekom Austria gerieten am Montag, dem ersten Handelstag nach den Wahlen zum österreichischen Nationalrat, kräftig unter Druck. Bis 15:35 Uhr MESZ rutschten die Titel um 6,73 Prozent auf 18,56 Euro ab. Das Tagestief lag bis dato bei 18,15 Euro. "Das Wahlergebnis hat den stärksten Einfluss auf die Aktien der Telekom. Die noch im Amt befindliche Regierung hat sich immer darauf verständigt, dass die Telekom zur Gänze privatisiert werden soll. Das wird jetzt wohl unmittelbar nach den Wahlen nicht passieren", kommentierte ein Marktteilnehmer die Abschläge.

Negativ für die Privatisierungsfantasie

"Die Investoren nehmen das Wahlergebnis als negativ für die Privatisierungsfantasie, die bisher in den Telekom-Aktien drinnen war, auf. Die Anleger scheinen zu erwarten, dass es in dieser Legislaturperiode nicht zu weiteren Privatisierungsschritten kommt", hieß es aus einem Handelsraum. Nach Angaben eines weiteren Marktteilnehmers dürften einige Hedge-Fonds auf fallende Kurse spekulieren.

"Überzogen"

Die Reaktion des Marktes auf das vorläufige Wahlergebnis wird von Händlern überwiegend als "überzogen" eingestuft. "Die Reaktion kommt etwas verfrüht. Man sollte sich erst einmal anschauen, was politisch wirklich passiert", so ein Händler. "Eine rot-schwarze Koalition ist für die Börse auf den ersten Blick nicht so positiv. Aber auf den zweiten Blick würde sich aus wirtschaftspolitischer Sicht nicht viel ändern", meinte ein weiterer Marktteilnehmer.

"Die Tiefststände haben wir heute um die Mittagszeit gesehen."

In den nächsten Tagen dürfte sich der Kurs der Telekom-Aktien nach Händlermeinung wieder einpendeln. "Die Tiefststände haben wir heute um die Mittagszeit gesehen. Jetzt bewegen sich die Titel wieder ein wenig nach oben", hieß es aus dem Handel.