Wien - Die Grünen haben sich am Sonntagabend zu einer
allfälligen Regierungsbeteiligung zurückhaltend geäußert. Obwohl sich
nach den vorläufigen Ergebnissen weder eine rot-grüne noch eine
schwarz-grüne Mehrheit ergeben würde, bezeichnete Sozialsprecher Karl
Öllinger die Situation als "völlig offen". Man müsse abwarten, ob es
das BZÖ wirklich in den Nationalrat schaffe und ob die Grünen nach
Auszählung der Wahlkarten nicht noch ein Mandat dazugewinnen werden,
hieß es.
Sollte sich dann tatsächlich eine rot-grüne Mehrheit ausgehen,
spricht sich Öllinger klar für Koalitionsverhandlungen aus. Ließe man
diese Chance aus, würden "uns das ein Gutteil der Wähler sicherlich
zum Vorwurf machen", so Öllinger. Klar sei jedenfalls, dass die ÖVP
abgewählt sei. Sollte es sich hingegen nicht ausgehen, werde man
weiter Oppositionsarbeit betreiben, ein Handwerk, "das wir gut
gelernt haben".
Hoffnung auf Wahlkarten
Ähnlich sah das die Grüne Bundesgeschäftsführerin Michaela Sburny.
Man müsse die Auszählung der Wahlkarten abwarten, meinte auch sie.
Sollte sich danach eine Regierungsbeteiligung der Grünen ausgehen,
liege es an der SPÖ, mit den Grünen in Verhandlungen zu treten.
Zu einer allfälligen Zusammenarbeit zwischen ÖVP, BZÖ und FPÖ
meinten Öllinger und Sburny: "Viel Vergnügen." Sollte Bundeskanzler
Wolfgang Schüssel (V) sich auf so etwas einlassen, könne man
eigentlich nichts mehr dazu sagen, so Sburny. Öllinger meinte, in
diesem Fall würde es die ÖVP "zerreißen", er glaube aber nicht an
eine solche Konstellation. (APA)
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